In der DTM entscheidet schon lange nicht nur die Leistung auf der Strecke über Sieg und Niederlage. Seitdem das Überholen immer schwieriger geworden ist, sind die Boxenstopps und die Strategie immer wichtiger geworden. Fast immer spielen die Personen am Kommandostand eine Schlüsselrolle - egal ob es auf der Strecke zu langweiligen Prozessionen oder dem großen Chaos kommt.

Bevor es in rund zehn Tagen zum ersten Mal auf dem französischen Kurs von Dijon zur Sache geht, erinnern wir uns gerne an das letztjährige Rennen in Le Mans zurück. Damals war Timo Scheider auf dem besten Weg zum Titel und lag weit vor Paul Di Resta, als ihn sein Kommandostand zum Boxenstopp beorderte. Verdutzt fragte der spätere Meister nach, ob man sich wirklich sicher sei. Am Ende zeigte sich schnell: es war eine klare Fehlentscheidung.

In der Boxengasse geht es oft sehr eng zu, Foto: DTM
In der Boxengasse geht es oft sehr eng zu, Foto: DTM

"Die DTM ist Teamsport, da ist ein Boxenstopp ein Faktor, der einfach dazugehört. Von der ganzen Mannschaft muss 100 Prozent Leistung abgeliefert werden. Solange alles gut geht, ist das eine klasse Sache", so Timo Scheider. Der Audi-Mann durfte nicht nur in Le Mans feststellen, dass in der Boxengasse so einiges schiefgehen kann. Schon mehrfach geriet der Lahnsteiner in ungewollte Schwierigkeiten...

2003 war Scheider beim neunten Saisonlauf in den Dünen von Zandvoort auf dem besten Weg zu seinem ersten Sieg - zumindest bis zum zweiten Boxenstopp. Dann patzte ein Mechaniker und zog das rechte Vorderrad an Scheiders Astra nicht richtig fest. Der Lahnsteiner fuhr nur noch wenige Meter, bis sich das Rad selbständig machte und er seinen Opel abstellen musste. Immerhin feierten ihn die zahlreichen Zuschauer nach seinem Ausfall wie einen Sieger.

Wenn es nach den Herstellern und Organisatoren geht, werden die Boxenstopps jedenfalls nicht so schnell aus der DTM verschwinden. Immer wieder sorgen sie auch in langweiligen Rennen für einen Hauch Spannung und es ergeben sich Verschiebungen im Feld. "Es gab bereits Rennformate mit zwei Rennen und ganz ohne Boxenstopps - und die waren ebenfalls nicht ohne", erinnert sich dagegen Scheider und spricht damit für viele Fans.

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