Das schwarze Gold hatte es beim fünften Saisonlauf in Oschersleben nicht einfach: während es die sechs Neuwagen-Fahrer an der Spitze des Feldes gegen Rennende ruhig angehen konnten und keine Gefahr für Positionen und Reifen bestand, wurde im Mittelfeld bis zur letzten Runde gekämpft. Besonders bitter traf es neben den Reifen auch Markus Winkelhock und Oliver Jarvis - beide schieden mit zerstörten Pneus aus und hatte somit keine Chance auf gern gesehene Punkte.

Ungewöhnlich früh traf es Winkelhock: "Ich hatte schon zehn Runden nach meinem Boxenstopp einen Reifenschaden hinten rechts und musste das Rennen beenden. Der Reifenschaden war auf einen Schlag da", sagt Winkelhock im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Es ist schwierig zu sagen, was ohne den Reifenschaden möglich gewesen wäre, denn gegen Rennende war ja noch einiges los. Es hätte durchaus noch Punkte geben können, aber hätte-wäre-wenn gibt es in der DTM nicht."

Auch Jarvis klagte nach dem Rennen über einen plötzlichen Druckverlust im rechten Hinterrad. Möglicherweise spielte der hohe Reifenverschleiß gar keine Rolle, sondern ein spitze Kante an einem der Randstein, die in Oschersleben so großzügig in die Rennlinie einbezogen werden. "Wir haben das Auto bisher noch nicht zurückbekommen, wir können uns noch nicht sicher sein, was genau das Problem war", so Jarvis, der zwei Runden vor Schluss den siebten Platz verlor.

Die Reifen mussten leiden, Foto: DTM
Die Reifen mussten leiden, Foto: DTM

Zu frühe Boxenstopps?

"Wir haben einen sehr frühen zweiten Stopp eingelegt und haben am Ende wirklich Probleme mit den Hinterreifen bekommen, ich hatte jede Menge Übersteuern", geht Jarvis ins Detail. Schon mehrere Runden vor dem Ziel reduzierte er das Tempo, um die Reifen nicht komplett zu überfahren. "Es waren noch gut drei Runden, als ich plötzlich starke Vibrationen gespürt habe. Ab da konnte ich noch drei Kurven fahren, dann habe ich das Heck verloren. Zum Glück bin ich nicht eingeschlagen."

Über einen ähnlichen Gripverlust klagte Alexandre Prémat, der zwei Runden vor dem Ziel allerdings nicht von seinem Reifen im Stich gelassen, sondern von Mike Rockenfeller umgedreht wurde. "Mein erster Reifensatz war schwer zu fahren, der zweite auch - erst mit dem dritten lief es etwas besser", berichtet der Franzose, der einen sehr langen Stint fuhr. "Die Reifen mussten 28 Runden halten und sind am Ende fast eingegangen, es war wirklich hart, das Auto auf der Strecke zu halten. Vielleicht nutzen wir die Reifen etwas mehr als die Mercedes, ich habe keine Idee, woran es wirklich lag."