Die Mercedes-Neuwagen-Fahrer aus der HWA-Truppe hatten sich den Samstag in Oschersleben ganz sicher anders vorgestellt. Nur Bruno Spengler schaffte es als Sechster in die dritte Qualifikations-Runde, Paul Di Resta und Gary Paffett versauerten auf den Positionen neun und zwölf in der zweiten Session. Nach 48 Rennrunden sahen die Gesichter der drei Piloten deutlich entspannter und geradezu erleichtert aus: Di Resta durfte es Vierter zur Pressekonferenz, Gary Paffett verteidigte mit Rang fünf seine Tabellenführung und Bruno Spengler half, dass zur Saisonhalbzeit ein Mercedes-Truppe die Teammeisterschaft anführt.

"Eigentlich wollte ich nur ein paar Punkte holen", sagte Paffett nach seiner Aufholjagd. "Platz fünf konnte ich nicht erwarten, aber der Start war gut, ich gewann direkt zwei Plätze und kam als Neunter aus der ersten Runde zurück." Es folgte ein Duell mit Alexandre Prémat, dass der Ex-Meister nach einem Fehler des Franzosen für sich entschied. Nach dem ersten Boxenstopp brach für Paffett die entscheidende Phase an - man entschied sich bei ihm für einen langen zweiten Stint: "So konnte ich mir einen Vorsprung auf Bruno und Oliver rausfahren, um sie dann in der Boxengasse zu überholen."

Auf der Strecke selbst gab es kaum eine Chance für Überholmanöver, gerade wenn der Vordermann keinen Fehler macht. "Am Ende hing ich lange hinter Paul, es führte aber kein Weg an ihm vorbei. Wir sind das Rennen dann nur noch nach Hause gefahren", erläuterte der Familienvater gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ich habe die Tabellenführung verteidigen können, demnach sind wir zufrieden mit dem Resultat."

Bruno Spengler hielt seine Position, Foto: DTM
Bruno Spengler hielt seine Position, Foto: DTM

Reifenschonende C-Klasse

Mit Platz sechs sammelte auch Bruno Spengler einige Punkte, es hätten aber auch durchaus mehr sein können. "In der ersten Runde wurde ich leider von Rockenfeller und Jarvis ins Sandwich genommen und verlor eine Position an Paul", so der Kanadier, der im späteren Verlauf nicht auf einen frischen Reifensatz zurückgreifen konnte. "Das macht in Oschersleben schon einige Sekunden aus, gerade hier sind neue Reifen sehr wichtig."

Aber auch auf gebrauchten Pneus funktioniert die aktuelle C-Klasse erstklassig. Im Laufe dieser Saison gelang es den Mercedes-Fahrer schon häufig, aus einem nicht perfekten Qualifying noch gute Ergebnisse zu erzielen. "Über die Distanz geht unser Auto wirklich gut", weiß auch Spengler. "Nur an der reinen Geschwindigkeit müssen wir noch etwas arbeiten. An diesem Wochenende war Audi besser, aber wahrscheinlich wegen des Gewichts. Wir müssten dieses Wochenende nochmal mit identischem Gewicht wiederholen..."

"Unser Auto belastet die Reifen einfach nicht so stark, daher können wir im Rennen konstanter und aggressiver fahren", findet Tabellenführer Paffett, der heute sieben Plätze gutmachte. "Wir arbeiten besser mit den Reifen, als Audi - da haben wir einen guten Job gemacht. Wir dachten erst, dass es das schlimmste Rennen des Jahres wird, aber am Ende standen wir auf vier, fünf und sechs. Das ist gut."