Zur viel propagierten Volksfeststimmung auf dem Norisring wollten die Wetterbedingungen heute nur bedingt passen. Immer wiederkehrende Regenschauer machten dabei nicht nur den Fans, sondern auch so manchem Piloten einen Strich durch die Rechnung. "Es war sehr schwierig für uns alle, nachdem das freie Training komplett trocken war", verwies Gary Paffett gegenüber Motorsport-Magazin.com auf die fehlende Vorbereitungszeit. So setzte man vielerorts auf ein Regen-Setup, das auf die Erfordernisse des Norisrings nicht speziell abgestimmt war. "Wir hatten trotzdem auch im Nassen ein sehr gutes Auto, wir sind in Q1 sehr gut zurechtgekommen. In Q2 wurde es trockener, wir sind auf Slicks gewechselt, wussten aber nicht, wie nass es auf den einzelnen Teilen der Strecke noch ist."

Anschließend wurde das Ratespiel um die Streckenverhältnisse nochmals erschwert. "Die Strecke wurde immer trockener, bis es zum dritten Session nochmals kurz regnete. Für die Fahrer und die Teams war es sehr schwierig einzuschätzen, welche Reifen zu wählen sind und wann man auf die Strecke gehen soll", führte Paffett fort. Mit Startplatz vier zeigte sich der Lausitzring-Sieger unter diesen Umständen zufrieden. Weniger laut als bei Mercedes ertönten die Klagen über den Regen bei Audi. Mit besseren Ergebnissen ging dies jedoch nur bedingt einher.

"Ich will nicht sagen, dass die Bedingungen schwierig waren. Es war nass, aber es war nicht übermäßig viel Wasser", gab sich Mike Rockenfeller gelassen. Dennoch reichte es für ihn nur zur sechsten Startreihe. "Ich war in Session eins nur Zwölfter, das lag aber daran, dass ich früher als die Konkurrenz in die Box gekommen bin. Ich wusste, dass meine Zeit reichen würde. In Q2 ging das Auto auch mit Slicks gut, ich war auch da die ganze Zeit vorne mit dabei. Nur war ich leider ganz am Ende nicht schnell genug." Rockenfeller zeigte sich enttäuscht über sein Ergebnis - und sieht seine Punktechancen ohne einen guten Start als begrenzt an.

Einem Regenrennen blicken die Piloten mit gemischten Gefühlen entgegen. Während sich Ralf Schumacher unter Mischbedingungen ebenso wie viele Jahreswagenpiloten im Vorteil sieht, verweisen andere Kollegen auf die Gefahr extremer Regenschauer, wie sie den Norisring auch am Nachmittag ereilten. Rennabbrüche oder ein Start hinter dem Safety Car wären dann nicht auszuschließen. So hofft auch Susie Stoddart auf Trockenheit: "Ich habe noch nie einen Start hinter dem Safety-Car gemacht - dafür braucht es schon sehr viel Wasser."