Dass die Rennwochenenden in der Saison 2009 deutlich gestutzt werden, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Höchstwahrscheinlich fallen am Freitag sämtliche Tests weg, nur ein kleines Roll-Out stände dann noch auf dem Plan. Stattdessen soll es am Samstagvormittag für 150 Minuten auf die Strecke gehen, kurze Zeit später startet dann - wie gewohnt - das Qualifying.

Nicht alle Fahrer konnten sich bisher mit diesem Gedanken anfreunden. So ist beispielsweise Timo Scheider kein Freund davon, solange und so kurz vor dem Qualifying zu trainieren. "Für die Zuschauer ist eine so lange Session doch noch uninteressanter", sagte der amtierende DTM Meister gegenüber dem Motorsport-Magazin.com.

Teamintern befürchtet der 30-Jährige sogar kleine Konflikte, wenn es vor dem Qualifying nur eine Trainingssitzung gibt. "Auf der einen Seite muss man Longruns für das Rennen am Sonntag absolvieren, aber man will auch für das Zeittraining testen", weiß der Audi-Pilot. "Die Priorität wird dann wahrscheinlich auf dem Qualifying liegen, denn wir alle wissen, wie schwer das Überholen in der DTM ist, auch wenn es in der letzten Zeit wieder etwas einfacher geworden ist." Und bei einem Beinahe-Überholverbot spielt das Qualifying eben eine besonders wichtige Rolle.

Schaden sich Teamgefährten bald selbst?, Foto: DTM
Schaden sich Teamgefährten bald selbst?, Foto: DTM

In den verschiedenen Teams würde damit vor allem eine große Frage entstehen: Wer testet für die Qualifikation? Und wer erarbeitet lieber ein Setup für das Rennen, steht dann unter Umständen aber ein paar Startplätze weiter hinten? "Die meisten Fahrer wollen sich bestimmt auf das Qualifying vorbereiten. Darin sehe ich auch intern eine Problematik für den neuen Samstagvormittag", meint Scheider.

Jahreswagen-Fahrer Mike Rockenfeller sieht dieses Problem eher gelassen - schließlich sind für seinen 2008er-A4 schon viele Abstimmungen bekannt, nur Kleinigkeiten müssten angepasst werden. "Im Grunde ist es für alle gleich, es sollte also keine großen Vor- oder Nachteile geben", so Rockenfeller. In finanziell schwierigen Zeiten muss halt irgendwo gespart werden. "Und solange die Show für die Zuschauer nicht schlechter wird, ist es egal, wo gespart wird. Ein Tag weniger Training hätte keinen Einfluss darauf, was wir am Sonntag bieten..."