Es ist schon lange her - aber hast du 1995 oder 1996 eines der beiden ITC-Rennen in Helsinki besucht und kannst dich daran erinnern?
Markus Niemelä: Leider konnte ich die Rennen nicht besuchen und weiß auch nicht mehr genau, warum. Ich erinnere mich nur daran, dass die Rennen in Finnland ein großer Erfolg waren. Nach einem der Rennen bin ich nach Helsinki gefahren und auf den Straßen gelaufen, wo zuvor noch die Rennwagen fuhren. Damals bin ich schon Kartrennen gefahren und es war einfach ein tolles Erlebnis.

Die ITC gastierte zwei Mal in Helsinki, Foto: Sutton
Die ITC gastierte zwei Mal in Helsinki, Foto: Sutton

Ungefähr zehn Jahre später ist ein sehr bekannter Finne in der DTM an den Start gegangen. Hast du Mika Häkkinen's Aktivitäten in der DTM verfolgt?
Markus Niemelä: Als Mika 2005 in der DTM gefahren ist, bin ich in der Formel BMW unterwegs gewesen. Hin und wieder habe ich Mika im Fahrerlager getroffen und wir haben uns unterhalten. 2006 bin ich dagegen in Großbritannien gefahren und habe die DTM und Mika nicht mehr so genau verfolgt, lediglich beim Rennen in Brands Hatch habe ich ihn noch einmal gesehen. Letztes Jahr habe ich die Serie wieder etwas genauer verfolgt, denn es sind einige Leute an den Start gegangen, die ich kenne. Eine tolle Meisterschaft ist die DTM sowieso.

Kannst du dir vorstellen, warum Mika nicht so erfolgreich war wie in der Formel 1?
Markus Niemelä: Mika hatte sicherlich ein paar richtig gute Rennen. Aber irgendwann ist man bestimmt nicht mehr so erfolgshungrig wie als junger, aufstrebender Fahrer, dem die Karrierehöhepunkte noch bevor stehen. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, die Gefühle von zwei Formel-1-Weltmeistertiteln zu übertreffen.

Der eigene Test war eine tolle Erfahrung

Ist die DTM in Finnland noch so populär wie früher, als finnische Fahrer fuhren?
Markus Niemelä: Ihren Höhepunkt hatte die DTM in Finnland, als Keke Rosberg und JJ Lehto fuhren und es die Rennen in Helsinki gab. Viele Leute haben die DTM später wegen Mika verfolgt. Für mich ist das letzte Jahr schwer einzuschätzen, da ich in den Staaten war - aber ich glaube, dass das Interesse nachgelassen hat. Es ist einfach kein finnischer Fahrer dabei gewesen, das macht schon viel aus. Natürlich ist die DTM für viele Fans trotzdem interessant, aber es gibt einfach keinen Fahrer mehr, den die Finnen unterstützen und anfeuern können. In der Formel 1 und anderen Serien schlagen sich Finnen dagegen sehr gut.

Du bist bereits verschiedene Formel-Rennwagen gefahren - wie groß war die Umstellung in die C-Klasse mit einem Dach über dem Kopf?
Markus Niemelä: Der größte Unterschied ist, dass man nicht in der Mitte des Autos sitzt, es in der DTM dafür aber eine Servolenkung gibt. Außerdem hat mich die generelle Leistung sehr beeindruckt, vor allem auf der Bremse ist ein DTM-Bolide sehr stark. Es gilt auch, auf den Reifenverbrauch zu achten, das zeichnet die Serie und die Pneus aus. Für mich war der Umgang mit Heizdecken ein weiteres Novum. Und noch nie zuvor bin ich einem Rennwagen mit Dach gefahren - für mich war es eine absolut neue Erfahrung, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und das Fahrverhalten war dem von Formel-Boliden sehr ähnlich. Ich bin Mercedes wirklich sehr dankbar dafür, dass man mir die Testfahrt ermöglicht hat.

Welche Optionen hast du für die Saison 2009?
Markus Niemelä: Es gibt ein paar Möglichkeiten. Einige in den USA und andere auch hier in Europa. Ich muss schon bald eine Entscheidung treffen, denn in vielen Serien beginnen bald die offiziellen Testfahrten.

Wo werden wir Markus Niemelä in fünf Jahren finden?
Markus Niemelä: Hoffentlich immer noch grinsend auf irgendwelchen Treppchen und im schnellsten Rennwagen der Welt - was immer und wo auch immer das sein wird.