Tom Kristensen machte in Le Mans dort weiter, wo er in Barcelona aufhörte: mit der schnellsten Runde. Im zweiten Test setzte der Däne auf der 4,180 Kilometer langen Strecke die absolute Tagesbestzeit und ließ seine Kontrahenten mehr als eine halbe Sekunde. Irritation gab es trotzdem. Zunächst wurden 1:31.601 Minuten angegeben, die später auf 1:31.819 Minuten korrigiert wurden. Wie sein Markenkollege Markus Winkelhock stand Kristensen im Verdacht, auf seiner letzten fliegenden Runde abgekürzt zu haben. Zunächst gab es kein offizielles Ergebnis, erst später wurde klar: Kristensen darf seine schnellste Zeit behalten, da er nur in der zweitschnellsten Runde abgekürzt hatte.

Irritation verursachte auch das Fehlen der tausenden dänischen Fans, die Kristensen bei seinen acht Le Mans-Erfolgen unterstützten. Stattdessen ließen sich die Zuschauer auf der Haupttribüne fast an einer Hand abzählen. "Leider habe ich beim DTM-Rennen nicht meine ganzen dänischen Fans im Schlepptau, denn die kommen nur wegen den 24 Stunden und den Sportwagen nach Le Mans", wusste Kristensen seine Landsleute im Gespräch mit dem adrivo Motorsport-Magazin aber zu entschuldigen. Trotzdem freute sich der Däne auf seine Rückkehr nach Frankreich, auch wenn man nur die kurze Bugatti-Strecke befährt. "Als wir das letzte Mal in Le Mans gefahren sind, wurde ich Dritter und war bester Audi-Pilot."

Auch wenn beide Bestzeiten des heutigen Tages an Audi gingen, sieht Kristensen "Mercedes tendenziell im Vorteil, da ihnen die Strecke eher entgegenkommt. Aber wir haben zehn Kilogramm weniger Gewicht, das kann uns helfen." Überraschend war nur der große Vorsprung von Kristensen, der aber auf die späte Unterbrechung und das hohe Verkehrsaufkommen in den fünf Minuten zurückzuführen ist. Im ersten Test wurde deutlich, wie eng das Feld beisammen liegt. " Das wird ein Knaller wie in Barcelona", erwartet Kristensen deswegen.