Timo Scheider kam ganz schön ins Schwitzen, immer wieder sah er diesen schwarzen Mercedes Format füllend in seinem Rückspiegel. Und dann war das Rennen auch noch so lang, ganze 82 Runden galt es zu überstehen. Doch die gefährlichste Situation war kein Fehler des Audi-Piloten oder ein Angriff seines Verfolgers - es war der Audi-Train!

Gleich drei Audi-Jahreswagenpiloten duellierten sich munter untereinander, und gerieten durch ihren Dreikampf zur Gefahr für die beiden Führenden. "Das war die heißeste Situation", verriet Scheider. "Ich bin aufgelaufen und mir war klar, dass ich cool bleiben muss." Er wusste, dass die drei Kollegen ihr eigenes Rennen fuhren und dagegen konnte er nichts sagen oder unternehmen. "Erst hat es mich geärgert, denn ich habe Zeit verloren, aber unter dem Strich ist dann alles gut gegangen."

Di Resta wusste, dass diese dreifache Überrundung seine Chance hätte sein können. "Es lief ganz gut, nur mit Markus Winkelhock hatte ich Probleme", sagte er. "Er hat mich leicht berührt und wieder überholt. Aber ein großes Problem war das nicht, so etwas gehört zum Rennsport dazu und man muss immer nach vorne blicken."

Die Zugführer

Scheider und di Resta liefen auf den Audi-Train auf., Foto: Hartley/Sutton
Scheider und di Resta liefen auf den Audi-Train auf., Foto: Hartley/Sutton

Besagter Markus Winkelhock war das Schlusslicht des dreifachen Audi-Trains. "Ich hing lange hinter Prémat, weil ich an der Box nicht vorbeigekommen bin", sagte Winkelhock. Je länger das Rennen dauerte, desto schwerer wurde es für ihn, da sich sein Untersteuern verschlimmerte. "Ich habe Scheider und di Resta schon früh hinter mir gesehen und habe mich vorbereitet sie vorbeizulassen, doch dann gab es zwischen Alex, Oliver und mir ein kleines Tohuwabohu, zum Glück konnte ich Jarvis überholen und er war zwischen mir und Timo. Zwei, drei Kurven später habe ich dann in Kurve zwei Platz gemacht, da konnte Timo vorbei. Ich denke das war kein Problem."

Jarvis beschrieb die Situation so: "Mir ist ein Fehler in der Paddock Hill Bend unterlaufen und ich habe das Auto beschädigt." Danach habe er Winkelhock und Prémat passieren lassen. "Das war ein guter Kampf zwischen uns dreien", hatte auch der Franzose seinen Spaß daran. "Dann kam Oliver in den Kies und ich konnte ihn auf der Außenseite überholen. Das war sehr eng." Aber weder den drei Zugführern noch den beiden Spitzenleuten widerfuhr er Übel. Der Führer des patentierten Trulli-Train wäre stolz gewesen.