Unbeeindruckt von der deutlichen Zandvoort-Niederlage hatten sich die Stuttgarter am Testfreitag auf dem Nürburgring wieder von ihrer besten Seite präsentiert - um sich dann mit einem noch schlechteren Ergebnis in der Startaufstellung begnügen zu müssen als in den Niederlanden. Mit den Startplätzen sechs, zwölf, 13 und 16 fuhren Bernd Schneider, Paul di Resta, Jamie Green und Bruno Spengler unter eher unglücklichen, weil regnerischen Umständen das schlechteste Teamergebnis des Jahres ein. Die reglementarische Gegenwehr von Mercedes-Sportchef Norbert Haug blieb erfolglos...

"Es war ein seltsames Ergebnis und eine seltsame Session. Unter normalen Umständen wäre ich polefähig gewesen. Dass die erste Session für das Ergebnis herangezogen wurde, war unser Nachteil", klagte Jamie Green im Gespräch mit der adrivo Sportpresse. Anders als so mancher Fahrerkollege steht der Brite den gestrigen Regeldiskussionen neutral gegenüber: "Ich habe mir das Reglement nicht angesehen. Damit muss sich das Team beschäftigen."

So setzt das aktuelle HWA-Zugpferd auf einen gelungenen Start - ebenso wie Bernd Schneider. Zwar zeigte sich der Rekordmeister von seinem sechsten Startplatz nur mäßig begeistert. Dennoch fuhr er erstmals in dieser Saison einen teaminternen Sieg heraus. Von Rang sechs aus will Schneider seine Podestchancen nutzen - und scheut vor Konfrontationen mit seinem Zandvoorter Lieblingsfeind Mike Rockenfeller auf Rang zwei nicht zurück. Noch immer sind die Konflikte zwischen den beiden nicht beigelegt...

Bruno Spengler traf es gestern am schlimmsten, Foto: Sutton
Bruno Spengler traf es gestern am schlimmsten, Foto: Sutton

Derweil konzentriert sich Jamie Green ganz auf sich selbst. "Es ist eine enge Kurve, und ich werde mittendrin sein. Die Gefahr von Berührungen ist groß. Ich hoffe, dass ich die erste Runde überlebe - aber ich will nicht zu vorsichtig und ängstlich an die erste Kurve herangehen, denn oft passiert gerade dann etwas", weiß der vierfache DTM-Rennsieger. "Man muss den Start einfach auf sich zukommen lassen."

Auch drei weitere Plätze hinten gibt man sich nicht geschlagen."Es gibt immer eine Chance, auch von 16. Im Rennen regnet es vielleicht wieder - dann habe ich gute Chancen, nach vorne zu kommen", gab sich Bruno Spengler uns gegenüber optimistisch, nachdem er gestern mit einem missglückten Timing haderte. "Auch im Trockenen sollten wir gut aussehen nach den Erfahrungen des Freitags. Gestern war gestern, heute ist heute - ich fürchte mich nicht vor Regen."

Die Stuttgarter Speerspitze in der Meisterschaft hat hingegen keinerlei Wetterpräferenzen - Jamie Green gibt sich selbstbewusst: "Ich wäre sowohl im Trockenen als auch im Regen schnell - aber vielleicht passieren den Vordermännern im Nassen ein paar Fehler, die für uns nützlich sein könnten..."