Christijan Albers gibt sich gern ehrgeizig. Auch in Mugello duellierte er sich in seinem 2006er-Audi mit den Mercedes-Jahreswagen-Piloten um den Einzug in die zweite Qualifying-Session. Und auch hier stellte dies den Niederländer keineswegs zufrieden.

"Ich hatte das Pech, dass mich in meiner letzten Runde Mathias Lauda aufgehalten hat - das hat ein bisschen mein Qualifying beeinträchtigt. Schade, denn meine erste Sektorzeit war viel versprechend. Es war möglich, in die zweite Session zu kommen", zeigt sich Albers gegenüber motorsport-magazin.com durchaus überzeugt von der Peformance seines 2006er-Audi. "In Mugello sind wir den Mercedes-Jahreswagen näher denn je." Eine Beobachtung, die auch Maro Engel machte - aber auf reglementarische Gründe verweist:

"Man darf nicht vergessen, dass Christijan Albers mit 25 Kilo weniger gegen uns gefahren ist - das macht auf einer langen Runde wie in Mugello viel aus", stellt Engel fest, der es nur knapp erstmals in die zweite Session und am Ende auf Rang 13 schaffte. Ebenso wie sein Kollege im Mercedes-Jahreswagen kämpft der 22-Jährige mit dem Gewichtsreglement: Dass sich sämtliche fünf 2007er-C-Klassen hinter dem besseren der beiden 2006er-A4 platzieren, scheint fast unmöglich - und damit auch eine Annäherung der Gewichte von Audi-Gebraucht- und Mercedes-Jahreswagen. Stattdessen droht ein noch deutlicheres Auseinanderklaffen der Gewichtsschere - ist das Maximalgewicht der Jahreswagen doch noch nicht erreicht.

Hoffnung könnte Änderungen am Gewichtsreglement geben: Die Einteilung von Jahres- und Gebrauchtwagen in eine Gruppe soll bei der Vergabe von Zusatzgewichten nach Mugello noch einmal überdacht werden. Was wiederum bei Christijan Albers nicht für Begeisterung sorgt: "Wir wissen, dass es auch hier extrem schwer wird, die 2007er-Mercedes zu schlagen. Grundsätzlich ist unser Auto nicht so stark wie die Mercedes-Jahreswagen." Von all den Gewichtsdiskussionen unberührt zeigt sich Markus Winkelhock, der gestern mit Startplatz acht das beste Ergebnis eines Jahreswagens einfuhr:

"Hier war es absehbar, dass die Mercedes-Jahreswagen schwächer sind als wir. Es hat sich schon im letzten Jahr herauskristallisiert, dass Mugello eine Audi-Strecke ist", präsentiert sich Winkelhock wenig überrascht. Nach seiner positiven Vorstellung in Oschersleben will der Schwabe auch weiterhin in Neuwagen-Sphären schweben: "Ich bin motiviert hierhergekommen, denn schon bei den ITR-Tests war ich hier Schnellster. Trotz eines zu hohen Reifendrucks bin ich noch auf den achten Startplatz gekommen. Auch bei den drei Trainings war ich vorne dabei - diese Performance werde ich hoffentlich auch ins Rennen retten können."