Die fünfte Pole in Timo Scheider DTM-Karriere, seine dritte in dieser Saison: Nachdem zwischenzeitlich Jamie Green beste Chancen auf die Pole Position zu haben schien, wurde der DTM-Welt schnell klar, dass Timo Scheiders Siegesserie im Audi R14 so leicht nicht zu beenden ist...

"Wenn Bruno Spengler seine Form aus dem freien Training hätte wiederholen können, wäre für Mercedes im Qualifying vielleicht noch mehr gegangen. Doch anscheinend hat die Hitze Mercedes etwas mehr zugesetzt als der Konkurrenz", beobachtete motorsport-magazin.com-Experte Manuel Reuter. Die toskanische Hitze machte gestern sich bei Audi wie bei Mercedes auf eine Runde noch nicht beim Reifenverschleiß bemerkbar.

Auch für das Rennen sieht Reuter den Reifenverschleiß nicht mehr als unüberbrückbares Audi-Problem: "Der Audi nimmt grundsätzlich wegen seiner besseren Performance die Reifen härter in Anspruch. Aber solange die Ingolstädter statt 100 Prozent nur 98 Prozent geben müssen, relativiert sich dieser Nachteil. Auch generell kann ein Auto mit hohen Temperaturen schlechter zurechtkommen als das andere - das scheint bei Mercedes der Fall zu sein."

Für Spannung könnte vor allem Jamie Green sorgen, der gestern zum ersten Mal seit 2006 in die erste Startreihe fuhr. "Timo Scheider in einer so guten Verfassung, dass er das Rennen gewinnen wird, wenn er am Start vorne bleibt. Wenn Jamie einen guten Start erwischt, kann es für Audi hingegen gerade angesichts der langen Geraden noch eng werden", nennt Reuter die besten Ort, Gegner zu passieren. "Ihr Topspeed-Vorteil führt dazu, dass die Mercedes am Ende der langen Geraden gute Überholmöglichkeiten haben. Audi kann den Speed aus den schnellen Kurven nicht in Überholchancen ummünzen - auch wenn nicht nur die erste Kurve Gelegenheiten für erfolgreiche Zweikämpfe bietet."

Boxenstrategische Zweikämpfe werden aus Sicht des Experten auch in Mugello weit gehend ausbleiben. "Bei den Boxenstopps wird sich die Spitzengruppe wie gewohnt belauern - hier wird auch mit Blick auf den Reifenverschleiß niemand wesentlich länger auf der Strecke bleiben als der andere", prognostiziert Reuter, der in nur möglichen Safety-Car-Phasen das Potenzial für größere Verschiebungen sieht. Ob so auch für die Mercedes-Jahreswagen die Punkteränge noch in Sichtweite sind? "Hut ab vor Ralf Schumacher und Maro Engel. Aber wenn ein Gary Paffett in der ersten Session ausscheidet, sieht man bereits, wie es zurzeit um die Performance der Mercedes-Jahreswagen steht."