Der Rückzug, den es nie gab - Die Gewichte in Hockenheim

Sie erinnern sich an den neunten Saisonlauf in Barcelona? Als Jamie Green im Mercedes-Neuwagen seinen ersten Sieg einfuhr, Audi-Jahreswagenpilot auf einem sensationellen zweiten Platz landete und Paul Di Resta im 2005er-Mercedes erneut auf Rang drei vor Mike Rockenfeller fuhr? Sollten Sie verneinen, wird es Ihnen niemand verübeln: Die Plätze zwei und vier für Luhr und Rockenfeller hat es als Rennresultat nie gegeben - und doch tut der DMSB so, als ob. Nach dem umstrittenen Audi-Rückzug in Barcelona-Runde 47 werden die Gewichte nicht anhand des eigentlichen Rennresultats, sondern gemessen an Runde 46 festgelegt. Damit können die Ingolstädter aus ihrer Rückzugsorder, die am Ende Alexandros Margaritis im 2006er-Mercedes zum Jahrgangsbesten werden ließ, keinen Profit in der Gewichtstabelle für Hockenheim schlagen.

So schrumpft der Gewichtsvorteil der 2006er-Audi beim Saisonfinale auf nur noch fünf Kilogramm - anstatt wieder auf 20 Kilogramm anzusteigen. Die beiden übrigen Jahrgänge sind von der Entscheidung des DMSB faktisch nicht betroffen: Da Jamie Green sowohl in Runde 46 als auch beim Fallen der Zielflagge in Führung lag, verwandelt sich der Gewichtsgleichstand der Neuwagen in einen zehn Kilogramm schweren Nachteil für Mercedes. Und auch ohne den Audi-Rückzug und seine Konsequenzen wäre die Lücke zwischen 2005er-Audi und Mercedes nach Paul Di Restas erneutem Podestplatz auf die maximalen 25 Kilogramm angewachsen.

Die Gewichtsklassen in Hockenheim