Besonders glücklich schaute Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich nach dem Qualifying in Brands Hatch nicht drein - und was er zu sagen hatte, klang auch nicht gerade euphorisch. Ob man bei den Ingolstädtern denn jetzt alles auf die Karte Ekström setzen würde, wurde er gefragt - und die Antwort begann eher mit einem kleinen Seufzer: "Ach ja, wenn das so einfach wäre. Wir werden natürlich versuchen, das bestmögliche Ergebnis für Audi zu erzielen, so viele Punkte wie möglich in der Meisterschaft zu holen. Der Mattias ist auch in einer sehr guten Position, aber er kann sich letztlich nur selbst helfen, indem er ein tolles Rennen fährt. Selbstverständlich wird das Team alles tun, damit er die bestmöglichen Boxenstopps bekommt, wir werden die optimale Strategie für ihn machen, dann kann man ihm auch viel helfen. Aber er muss sein Rennen fahren, er muss gegen die anderen den Speed bringen."

Immerhin einen Lichtblick bedeutete für Ullrich die Leistung von Alexandre Premat, der als Dritter bester Audi-Pilot war. "Das war eine sehr gute Leistung, er hat gezeigt, dass er es wirklich schnell kann. Er hat gestern leider kleinen Abflug gehabt, der ihn erst ein bisschen gebremst hat, aber er hat das sehr schnell weggesteckt, und seine Jungs haben auch tolle Arbeit geleistet. Alexandre ist schnell zurückgekommen nach dem Unfall in Hockenheim, er hat es geschafft, dass er sofort wieder da war, und er ist einfach ein sehr schneller Junge, der es auch schafft, sich auf die verschiedenen Rennstrecken sehr schnell einzustellen."

Die Enttäuschung teilte er dagegen mit Martin Tomczyk und Timo Scheider, die im Qualifying weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurückblieben. "Bei Martin war das sicher eine große Enttäuschung, man hat ja gesehen, dass er das Potenzial hatte, ganz vorn reinzufahren. Aber er hat sich schlicht und einfach verbremst, und dann geht eben in Turn 2 gar nichts mehr. Da ist es ganz einfach Aus." Und auch für Timo sei es sicher nicht wie erwartet gelaufen, "der ist eigentlich die ganze Zeit immer mit vorne dabei gewesen, aber im Qualifying hat dann irgendwie nichts mehr zusammengepasst und wenn es so eng ist, dann ist das natürlich fatal." Trotzdem hofft Ullrich, dass auch seine beiden "Sorgenkinder" im Rennen noch einiges gutmachen können: "Das ist natürlich schwierig, aber wenn das Auto eine gute Performance hat, dann kann man sich sicher noch um einige Positionen verbessern."