Auto: A5 erst in Spielberg top

Für Audi waren die ersten drei Saisonrennen geprägt von starken Leistungen im Training und Qualifying und auf der anderen Seite fehlender Pace im Rennen. Der beste Audi-Pilot, Mattias Ekström, hatte bei jedem Rennen etwa 20 Sekunden Rückstand auf den Sieger. "Bereits im Warm-Up haben wir gesehen, dass unser Rennspeed nicht ganz so gut ausschaut", stellte Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich in Hockenheim fest.

Audi fehlte in den ersten drei Rennen der Speed., Foto: DTM
Audi fehlte in den ersten drei Rennen der Speed., Foto: DTM

In der kurzen Pause zwischen dem Saisonauftakt in Hockenheim und dem Rennen auf dem Lausitzring bekam Audi die Probleme nicht in den Griff. Bis zum dritten Rennen in Brands Hatch machten die Ingolstädter jedoch ihre Hausaufgaben. Die Früchte der Arbeit zeigten sich allerdings erst beim Rennen in Spielberg. "Unser A5 DTM war hier das Maß der Dinge. Wir hatten in allen Trainingssitzungen die Nase vorne", verkündete ein stolzer Motorsportchef.

Was genau den A5 nach den Analysen schnell machte, verrät Audi nicht. "Vom Reglement her ist natürlich viel eingefroren und man kann nur gewisse Teile optimieren. Wichtig ist aber, ein gutes Setup und den richtigen Bodenabstand für die richtige, mit den Reifen harmonierende, Feder-Dämpfer-Abstimmung zu finden. Auch auf die Gewichtsverteilung und die Kinematik im Bereich der Radaufhängung kommt es verstärkt an", ließ Ullrich wenig durchblicken.

Teams: Hamstern ohne Big Points

Nach vier Rennen der Saison 2012 liegt mit Mattias Ekström der konstanteste Audi-Pilot auf Rang zwei der Fahrerwertung. Obwohl er stets Punkte im zweistelligen Bereich einfuhr und keinen Ausfall zu verzeichnen hatte, ist er bereits 36 Punkte hinter dem Meisterschafts-Führenden Gary Paffett zurück, denn die Big Points fehlen. Ekströms Teamkollege bei Abt Sportsline, Timo Scheider, rangiert nach zwei Ausfällen und zwei sechsten Plätzen nur auf Platz zehn. Der Knoten ist beim zweifachen Champion noch nicht geplatzt. Dennoch sammelte er wichtige Punkte für das Team, das mit 63 Zählern hinter HWA auf Rang zwei der Konstrukteurs-Wertung liegt.

Edoardo Mortara sicherte in Spielberg den ersehnten Sieg., Foto: Audi
Edoardo Mortara sicherte in Spielberg den ersehnten Sieg., Foto: Audi

Zweitbester Ingolstädter in der Fahrerwertung ist Edoardo Mortara auf Rang sechs. In seiner zweiten DTM-Saison gelang dem Italiener der erste Sieg, es ist nicht auszuschließen, dass weitere folgen werden, wenn er die Fehlerquote gering hält. Sein weniger ungestümer Teamkollege Filipe Albuquerque kann bislang acht Zähler vorweisen. Er fuhr zwar konstant in die Punkte, doch sprangen im Schnitt nur zwei Zähler pro Rennen heraus. Das Team Rosberg liegt aufgrund des Siegs von Mortara trotz Punktgleichheit vor Phoenix auf Rang fünf.

Phoenix-Pilot Mike Rockenfeller hat ebenso viele Punkte auf dem Konto wie Edoardo Mortara. Er stand bereits in Brands Hatch auf dem Podest, zuvor in der Lausitz gingen ihm jedoch wertvolle Punkte flöten, als er von Startplatz vier auf Rang 13 im Endergebnis durchgereicht wurde. Teamkollege Miguel Molina konnte bislang noch keine Glanzpunkte setzen und rangiert mit acht Zählern auf Platz 12 der Fahrerwertung. Will Phoenix mit Rosberg mithalten, muss vor allem der Spanier noch zulegen.

Das Team Abt konnte bislang noch keine Punkte verbuchen, auch wenn Rookie Adrien Tambay in Brands Hatch mit nur knapp 3,5 Sekunden Rückstand auf Rang zehn nah dran war. Zweimal schied er durch Kollisionen aus, bei denen die Schuldfrage nicht eindeutig zu klären war. Teamkollegin Rahel Frey konnte sich zwar im Vergleich zu ihrer ersten DTM-Saison steigern, hat jedoch noch einiges an Aufholbedarf und muss aufpassen, nicht von ihrem Teamkollegen in den Schatten gestellt zu werden.

Zwischenfazit: Noch einen Tick schneller werden

Die Markenwertung sieht für Audi nach den ersten vier Saisonrennen vielversprechend aus. Aufgrund der mannschaftlich starken Ergebnisse belegen die Ingolstädter 17 Punkte hinter Mercedes und 36 Punkte vor Rückkehrer BMW Rang zwei.

Für einen starken zweiten Saisonteil ist bei Audi also alles angerichtet. "Wenn wir weiterhin eine so starke Teamleistung zeigen können und insgesamt noch einen Tick schneller werden, sind wir dort, wo wir hinwollen", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. Mike Rockenfeller merkte gegenüber Motorsport-Magazin.com jedoch an, dass die DTM brutal sei und jeder Fehler bestraft werde. "Die Hersteller werden den Level halten, da wird keiner auf einmal eine halbe Sekunde wegfahren", prognostizierte er. Audi wird sich also ins Zeug legen müssen, soll das Projekt Titelverteidigung gelingen.