Wenngleich es hinterher nur zu einem sechsten Rang reichte - die Debütvorstellungen Timo Scheiders bei Abt-Audi gingen wesentlich souveräner über die Bühne als die seines Vorgängers Heinz-Harald Frentzen. Ohne Tom Kristensen in die Quere zu kommen und für einen ersten Lackaustausch zu sorgen, spulte Scheider ein souveränes Qualifying ab, das nur wegen technischer Querelen nicht noch weiter vorne endete:

"Für mich lief es bis zur dritten Session recht gut. Wir waren immer unter den ersten Vier, was fast noch mehr war, als wir uns erhofft haben", stellt Scheider im Gespräch mit uns zufrieden fest, blickt jedoch auch auf den Wermutstropfen: "Allerdings ging mir im letzten Segment der Antriebsstrang kaputt, so dass wir nicht mehr angreifen konnten. Das hat mich einen Platz in den ersten beiden Reihen gekostet."

Dennoch geben dem 28-Jährigen die Mannschaftsleistung der Abt-Audi-Truppe ebenso Grund zum Optimismus wie die Longrun-Performance seines neuen Dienstwagens. "Am Freitag sind wir sehr gut Longruns gefahren. Es war in der Vergangenheit ja das Manko, dass wir über die Distanz nicht gut genug waren - bis dato hat sich das geändert", verrät Scheider und hält die Gebraucht- und Jahreswagen im Rennen nur für bedingt wichtige Konkurrenten: "Es wird sich zeigen müssen, ob Di Resta diesen Platz über die Distanz halten kann, aber grundsätzlich muss man ihm Respekt zollen."

Die wichtigste Erkenntnis für Scheider, der morgen erstmals seit seinem letzten Opel-Jahr 2004 wieder einen Neuwagen über die Renndistanz steuern darf, war ohnehin: "Das Schöne ist, dass der Mercedes doch nicht so übermächtig war, wie man es hätte erwarten können..."