Nach dem ersten Qualifying des Jahres und damit auch gleich dem ersten Erfolg hatte Mercedes Motorsportchef Norbert Haug beste Laune. Deswegen konnte er bei der Pressekonferenz auch gemütlich über das Qualifikationstraining erzählen: "Es war wieder sehr, sehr spannend. Vor allen Dingen, lief es so, als wäre es inszeniert worden. Es war immer die eine Gruppe vorne und dann die andere. Manchmal hat man gedacht, oje." So war im ersten Qualifying Mercedes vorne, dann Audi und am Ende doch wieder Mercedes, was wahrscheinlich an beiden Kommandoständen für erhöhte Pulswerte gesorgt hat.

Bei Haug blieb der Puls nach dem Abschluss aber höchstens wegen Verzückung in der Höhe. "Natürlich freue ich mich sehr, dass es Bruno bei der Premiere der neuen C-Klasse auf Pole geschafft hat", sagte er. Besonders erwähnen wollte er aber noch Debütant Paul di Resta, der es mit dem zwei Jahre alten Auto auf den dritten Platz geschafft hat. "Das ist beeindruckend. Das ist gut für den Sport, das ist gut für uns", meinte Haug.

Auch Susie Stoddart bekam spezielles Lob vom Chef: "Die Susie ist für mich sensationell am zwölften Platz. Sie fährt mit einem 2005er-Auto, das kann sich sehen lassen. Im Qualifying 1 ist sie praktisch die gleiche Zeit gefahren wie Paul di Resta und das ist schon sehr gut." Zwei andere kamen hingegen in der ersten Kritik nicht so gut weg. Jamie Green und Gary Paffett waren in der zweiten Session mit den langsamsten Zeiten ausgeschieden. Haug meinte dazu nur: "Die waren nicht schnell genug." Paffett nahm der Motorsportchef aber dann noch etwas in Schutz und meinte, dass man den Racer noch nicht abschreiben sollte.

Und auch Audi wollte Haug noch nicht abschreiben, dafür war einfach alles viel zu knapp und das Qualifying viel zu turbulent. "In aller Fairness muss ich aber auch sagen, dass die Geschichte gut anders herum aussehen könnte. Wir sind im zweiten Qualifying nicht spazieren gefahren und da war Audi besser", sagte er. Und dann griff er noch den Umstand heraus, dass lediglich drei Tausendstel den Unterschied zwischen Martin Tomczyk und Paul di Resta gemacht hatten. "Es geht also wirklich eng zu und es könnte komplett anders herum aussehen. Audi könnte auch vorne sein. Wer weiß, was morgen passiert?"