Als Übergangssaison war das Jahr 2006 als erstes der neuen DTM mit nur zwei Marken deklariert worden - unter dem gleichen Titel wird die Saison 2007 stehen. Zeitlich scheint der Zug für einen möglichen dritten Hersteller bereits abgefahren, nachdem keines der zahlreichen Gerüchte an Präzision gewonnen hat. Und auch das Reglement für das nächste Jahr, das bestenfalls eine Evolution des bisherigen darstellen wird, gibt keinen Hinweis auf das Ende der Zweisamkeit von Audi und Mercedes - wäre der DTM-Einstieg für eine weitere Marke doch nur dann halbwegs erfolgversprechend, wenn auch den etablierten Herstellern reglementarisch der technische Neuanfang verordnet wäre.

Aus Sicht von DMSB-Präsident Hermann Tomczyk ist das Fehlen einer dritten Marke dennoch gut zu verschmerzen - nicht nur auf Grund der Zuschauererfolge der Saison 2006. "Der dritte Hersteller ist eher ein Problem. Der sagt dann vielleicht: Wir wollen technisch abrüsten", schildert Tomczyk gegenüber ADAC motorwelt ein Szenario, wie es sich in seinen Augen hinter den Kulissen abspielen könnte, "dann kann es passieren, dass Audi oder Mercedes sagt: Nicht mir uns!" Grund genug für Hermann Tomczyk, bei der Herstellersuche die Ziele nach oben zu korrigieren: "Ich wünsche mir vier Hersteller. Wenn ich vier habe und drei einer Meinung sind, ist es nicht so schlimm, wenn einer Nein sagt."

Jene Vierer-Konstellation, die aus Sicht des ADAC-Sportpräsidenten die sportpolitische Stabilität der DTM sicherstellen würde, sieht Tomczyk durchaus in Reichweite - obgleich er mit Blick auf möglichen Zuwachs aus Fernost nicht in die allgemeine Zuversicht einstimmen will: "Lexus würde ich nicht bestätigen. Aber es gibt im Moment ernsthafte Gedanken bei zwei Herstellern, die auf Vorstandsebene das Thema DTM-Einstieg prüfen."