Fiel es Audi angesichts des eingefrorenen Reglements bei der Entwicklungsarbeit umso schwerer, nach der Niederlage gegen Mercedes 2005 vollständig zu den Stuttgartern aufzuschließen? Zeigt der A4 DTM nach wie vor von Strecke zu Strecke gewisse Formschwankungen? Fragen, die im Frühjahr von Seiten der Technikfraktion noch gerne verneint wurden - die nach den zehn Saisonläufen jedoch durchaus mit einem vorsichtigen Ja beantwortet werden konnten...

"In diesem Jahr hat das Kennenlernen des Autos mit all seinen Neuerungen sehr viel besser funktioniert", sah Martin Tomczyk im Umgang mit seinem Dienstwagen zwar verglichen mit 2005 Fortschritte, muss jedoch im Gespräch mit uns einschränken: "Das Auto war nach wie vor schwer abzustimmen und sehr diffizil zu fahren." Eine Beobachtung des Meisterschaftsvierten, die aus seiner Sicht auch aus den speziellen Vorlieben des Audi-Boliden resultieren könnte:

So bestätigt Tomczyk, was mit Blick auf die so genannten Audi- und Mercedes-Strecken auch in diesem Jahr durchschien. "Wir haben auf verschiedenen Strecken Vor- und Nachteile, während Mercedes auf allen Strecken eine gleichmäßige Balance hat", stellt er gegenüber und verweist unter anderem auf ein Phänomen, das bereits seit Audi-TT-Zeiten zu beobachten ist: "Wenn man sich beispielsweise die Topspeed-Werte ansieht, sieht man, dass Mercedes immer um zwei oder drei km/h schneller ist."

Zwar vermag der Sieger des Barcelona-Rennens darin kein grundsätzliches Problem zu erkennen, sei es doch ein Ziel der Audi-Mannschaft, dass der A4 DTM gerade in aerodynamisch anspruchsvollen Kurven Zeitvorsprünge einfährt - mit Blick auf die kommende Saison sieht er dennoch einen harten Aufholprozess auf seine Marke zukommen: "Man muss ganz klar sagen, dass wir im Winter noch einige Arbeit zu erledigen haben, um diese Probleme loszuwerden."