Obgleich in zweieinhalb Wochen erstmals in der DTM-Geschichte ein Lauf in Barcelona stattfindet, gelingt es der DTM dennoch, alten Traditionen treu zu bleiben: Wie auch in Brands Hatch und Nürburg haben sich die Verantwortlichen auch für den achten Saisonlauf in der nordspanischen Metropole für die Kurzanbindung des Grand-Prix-Kurses entschieden. Anstatt der 4,627 Kilometer umfassenden langen Version, die die DTM-Boliden im Rennen 37-mal umrundet hätten, gilt es für die 20 Piloten, sich 58-mal auf 2,949 Kilometern beweisen.

Pierre Kaffer sieht jene Entscheidung nicht nur mit Begeisterung. "Barcelona ist eine sehr schöne Rennstrecke - ich finde es schade, dass wir die Kurzanbindung fahren", gab der Audi-Pilot uns gegenüber seine Meinung kund, "somit ist der schöne Teil nach Start und Ziel weg, zum Beispiel die Bergauf-Passage, die ich für eine Schlüsselstelle halte." Könnte Kaffers Begeisterung für jenen kurvigen Streckenteil durchaus noch mit der Abtriebsstärke seines Ingolstädter Dienstwagens zu tun haben, so führt er auch Argumente an, die eher die bevorzugt nach langen Geraden überholenden Kollegen in ihren Mercedes C-Klassen betreffen:

"Das Ende der Start- und Ziel-Geraden wäre normalerweise eine sehr gute Gelegenheit, jemanden auszubremsen - wie gut das auf der Kurzanbindung funktionieren wird, weiß ich nicht", gibt Kaffer zu bedenken, freut sich jedoch trotz allem auf seine Leib- und Magenstrecke Barcelona, mit der er so manch positive Erinnerung verbindet: "Aber trotz der Kurzanbindung wird es sicherlich Spaß machen, in Barcelona zu fahren." Und so geht mit Kaffers Leid durchaus mit des Fans Freud einher, werden es doch insbesondere die Zuschauer vor Ort einmal mehr zu schätzen wissen, die Fahrzeuge umso häufiger an ihrem Tribünenplatz vorbeirauschen zu sehen...