Welche Verbesserungen haben Sie mit Blick auf Ihre Performance und die des Autos bemerkt?
Susie Stoddart: Das ganze Team hat sich verbessert. Die Wettbewerbssituation in der DTM ist sehr hart. Natürlich verbessere ich mich auch, aber wer tut das nicht. Ich war zwei Mal an der Spitze der vier 2004er-Fahrzeuge, aber auch drei Mal nicht, auch wenn es am Norisring nicht an meiner Performance lag. Ich versuche immer wieder Beste in einem 2004er-Auto zu sein.

In welchen bestimmten Bereichen finden die Verbesserungen statt?
Susie Stoddart: Das Fahren im Allgemeinen, der Umgang mit der Technik, die Boxenstopps, die Starts - überall gibt es Verbesserungen. Ich kann mich auch persönlich weiter steigern. Aber wenn ich das erste Mal auf einer Strecke bin, muss ich erst einmal die Strecke lernen, bevor ich mich mit anderen Dingen befassen kann.

Sie freuen sich sicher auf das letzte Rennen in Hockenheim, wo sie die Strecke kennen, oder?
Susie Stoddart: Ja, das ist erfreulich, aber ich kenne auch Barcelona sehr gut. Aber nach den Testfahrten kennen auch viele andere Fahrer den Kurs in Barcelona. Dennoch wird es positiv für mich sein, dorthin zurückzukommen.

Welche Strecken bevorzugen Sie im DTM-Wagen - die schnellen, die kurzen?
Susie Stoddart: Im 2004er-Mercedes ist es am besten, eine lange und schnelle Strecke zu haben, wie zum Beispiel in Hockenheim, wo wir den Gewichtsvorteil auf langen Geraden ausspielen können und nicht allzu viel Zeit in den Kurven verlieren. Auch der Norisring passt gut zu unserem Auto.

Susie Stoddart hält an ihrem Saisonziel fest, Foto: DTM
Susie Stoddart hält an ihrem Saisonziel fest, Foto: DTM

Wie sind Sie im Mücke-Team anfangs zurechtgekommen, wie hat sich das Verhältnis entwickelt?
Susie Stoddart: Ich habe mich von Anfang an bei Mücke wohl gefühlt, die Mannschaft arbeitet sehr hart und Peter Mücke erledigt seine Aufgabe, das Team nach vorne zu bringen, brillant. Das ganze Team tut alles nur Mögliche, um mir zu helfen. Ich habe zudem einen sehr guten Renningenieur, daher freue ich mich, eine so gute Unterstützung um mich herum vorzufinden. Alle ziehen an einem Strang und wollen gute Ergebnisse erzielen.

Ist mit einem "guten Ergebnis" noch immer gemeint, Beste unter den 2004er-Autos zu sein?
Susie Stoddart: Ja, wir sind gestartet, um bestes 2004er-Fahrzeug zu werden. Natürlich wäre das am Ende der Saison ein toller Erfolg für mich.

Hat Sie das Team vor dem speziellen Zweikampfverhalten in der DTM gewarnt, zum Beispiel mit Blick auf Unfälle?
Susie Stoddart: Es ist sehr schwierig, man kann es schließlich nicht vermeiden. Es passiert einfach, denn es ist nicht so, als könnte man alle Unfälle vermeiden. Man muss einfach versuchen, das Schlimmste zu vermeiden und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Leider hat dies am Norisring nicht ganz so geklappt...

Welches Ihrer bisherigen Rennen haben Sie - nicht nur mit Blick auf das Ergebnis - als Ihr bestes angesehen?
Susie Stoddart: Brands Hatch war ein langes, aber sehr starkes Rennen. Es war mein Heimrennen. Wir hatten einen guten Speed, aber die Boxenstoppstrategie war uns nicht ganz gelungen, weshalb wir im Rennen Positionen verloren haben. Ich war Letzte auf der Strecke, insofern war es nicht mein bestes Resultat, aber es war für mich selbst ein gutes Rennen - ich war schnell und konstant. Auch in Oschersleben hatte ich ein gutes Rennen. Solange ich aus dem Auto steige und weiß, dass ich 110 Prozent gegeben habe und den Umständen entsprechend den bestmöglichen Job gemacht habe, ist es für mich ein gutes Rennen.

Sind Sie generell zufrieden oder haben Sie mehr von sich selbst oder anderen erwartet?
Susie Stoddart: Nein, wenn man sich ansieht, dass Jeroen Bleekemolen, der als erfahrener DTM-Fahrer ein 2004er-Fahrzeug fährt, im Grunde nichts besser macht und nicht schneller ist als Mathias Lauda oder ich, zeigt dies, wie eng es in der DTM zugeht. Wenn er in den 2004er-Audi stiege und wesentlich schneller wäre, müssten wir uns Gedanken machen. Wir holen das Bestmögliche aus dem Auto heraus. Natürlich wird noch mehr kommen, ich möchte noch mehr erreichen und das Team verbessert sich stetig.