Viel hatten sich die Jahres- und Gebrauchtwagenteams auch in diesem Jahr vom modifizierten Gewichtsreglement versprochen - selten haben sich die Hoffnungen erfüllt: Abgesehen von der zurzeit in Jahreswagenkreisen alles überragenden Persson-Mannschaft gingen die Teams bislang in der Regel leer aus. Die Fahrer der 2005er-Generation warten auf ihre große Chance...

Nachdem im vergangenen Jahr Christian Abt im Audi-Jahreswagen des Joest-Teams, das sich im vergangenen Jahr ähnlich überlegen präsentierte wie in diesem Jahr Persson, auf dem Norisring einen bei weitem nicht nur von den zahlreichen Unfällen begünstigten zweiten Platz einfuhr, verwundert es nicht, dass man insbesondere bei Persson große Hoffnungen in den fünften Saisonlauf setzt - und auf das Podest schielt:

"Ich denke, dass wir dort eine sehr gute Basis haben. Das Auto sollte dort auch im Vergliech zu den Audis sehr gut liegen", spielt Persson-Pilot Alexandros Margaritis uns gegenüber auf die in Nürnberg vorteilhafte Fahrzeugcharakteristik seiner 2005er-C-Klasse an, die ihn nach seiner nahezu podestreifen Vorstellung in Oschersleben vom Podium träumen lassen: "Ich glaube, dass wir dort um Punkte - oder auch mehr - mitkämpfen können."

Derweil setzt Stefan Mücke im Kampf um den ersten Punkt der Saison offenbar insbesondere auf das Streckenlayout, das mit seinen langen Brems- und Beschleunigungsphasen Gewichtsunterschiede zwischen Jahres- und Neuwagen besonders deutlich hervortreten lässt: "Der Norisring ist für uns Jahreswagenfahrer eine sehr gute Strecke - dort müssten wir eine gute Chance haben. Unser Ziel ist es definitiv, die ersten Punkte zu holen, denn die sind langsam fällig." Weniger optimistisch ist sein Vater und Teamchef Peter Mücke gestimmt:

"Da gehe ich nicht falsch heran, die anderen sind auch nicht langsam", setzt er die Erwartungshaltung angesichts der Misserfolge der bisherigen Saison nicht allzu hoch, "wir werden sicherlich ein ähnliches Bild wie auf anderen Strecken haben. Es würde mich wundern, wenn es dort umgedreht wäre." Während sein Schützling Daniel La Rosa ebenfalls angibt, "heiß" auf den ersten Punkt zu sein, blickt Rosberg-Teamchef Arno Zensen auch angesichts der Ergebnisse des letzten Rennens zuversichtlich nach Nürnberg:

"Ich freue mich darauf, denn es ist zu sehen, dass mit unserem Auto einiges geht, das hat Christian Abt bewiesen", äußert Zensen, um sich dann den entspannteren Seiten des kommenden DTM-Wochenendes zu widmen: "Die Sessions sind sehr spät, daher können wir länger schlafen und abends auch ein wenig feiern..." Ob man den fünften Saisonlauf in Jahreswagenreihen somit bereits zu entspannt angeht? Auch von hinten scheint möglicherweise unerwartete, um 40 Kilogramm leichtere Konkurrenz zu drohen, wie Jeroen Bleekemolen bemerkt: "Der Norisring ist die beste Chance des Jahres, mit dem 04er-Wagen in die Punkte zu fahren..."