Bei Mercedes versteht man es, dem Erzrivalen Audi regelmäßig die Freude am Heimrennen zu nehmen: Bernd Schneider, Uwe Alzen, Christijan Albers und zwei Mal Gary Paffett gingen seit 2000 in ihren Stuttgarter Boliden als Sieger hervor, mit Joachim Winkelhock und Laurent Aiello fuhren die Sieger des Stadtrennens am Dutzendteich Opel und Audi. Nachdem Bernd Schneider in Brands Hatch die Meisterschaftsführung wieder an sich riss, erhoffen sich die Stuttgarter im Reich des bayrischen Rivalen weiteren Auftrieb.

HWA

Mit dem aus dem Jahr 2000 datierenden Sieg fällt die Norisring-Erfolgsbilanz Bernd Schneiders mit Blick auf die neue DTM für seine Maßstäbe jedoch eher mager aus. Auch im vergangenen Jahr blieb der Saarländer in Nürnberg eher blass - ganz im Gegensatz zu seinem heutigen Titelrivalen Tom Kristensen, der überraschend die Pole Position eroberte. Schneider demonstriert Gelassenheit: "Die Strecke liegt uns und ich will die Chance nutzen, meine Führung in der Gesamtwertung zu behalten."

Spengler sorgte 2005 im Qualifying für eine Überraschung, Foto: Sutton
Spengler sorgte 2005 im Qualifying für eine Überraschung, Foto: Sutton

In Folge der beiden letzten Saisonläufe auf eher kurvigen Strecken darf man bei Mercedes darauf hoffen, aus den völlig anderen Bedingungen auf dem Norisring sowie dem Gewichtsgleichstand mit Audi Profit schlagen zu können. Im vergangenen Jahr schien der Kurs insbesondere Bruno Spengler zu liegen, der im Jahreswagen mit einem dritten Startplatz für Furore sorgte: "Auf dem Norisring bin ich 2003 mein erstes Formel-3-Rennen gefahren und seitdem mag ich diese Strecke", äußert Spengler und zieht Parallelen zu Brands Hatch: "Allerdings erwarte ich ein hartes Rennen, in dem es darauf ankommt, nicht den kleinsten Fehler zu machen."

Mücke & Persson

"Die Jahreswagen haben auf dem Norisring immer gut ausgesehen. Mein Ziel ist es, wie beim Saisonauftakt in Hockenheim unter die besten Fünf zu kommen", gibt Alexandros Margaritis seine Ambitionen preis. Während der Grieche angesichts der beständig guten Performance seines Persson-Teams beruhigt sein darf, wartet man bei Mücke noch immer auf den ersten Punkt der Saison:

"Diese Strecke liegt mir und dem Auto sehr gut", zeigt sich Stefan Mücke mit Blick auf die Topspeedstärke des 2005er-Mercedes hoffnungsfroh. Auch Gebrauchtwagenpilot Mathias Lauda setzt im Kampf gegen die Ingolstädter auf die im C-Klasse-Jahrgang 2004 noch ausgeprägtere Vorliebe für Kurse mit wenigen Kurven: "Ich habe mir sagen lassen, dass die Chancen für die Fahrer in 2004er Autos dort nicht schlecht sind. Vor allem die langen Geraden kommen uns entgegen."