Was wurde im Vorfeld des DTM-Laufs von Brands Hatch nicht alles spekuliert. Eines der Hauptthemen war, dass es durch den geringen Platz auf und neben der Strecke wohl sehr viele Safety-Car-Phasen geben würde. Zur großen Überraschung vieler gab es dann trotz einiger Ausritte keine einzige.

Der Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich wusste auch warum: "Es hat zwar ein paar Unfälle gegeben, aber die sind alle so geschehen, dass sie ein Safety-Car nicht notwendig gemacht haben. Es wurde von der Rennleitung sehr gut reagiert. Man hat dann ganz einfach lokale Yellows gegeben und das hat auch immer gereicht, um die Autos schnell aus der Zone raus zu bringen. Ich denke, das war für das Rennen sehr gut."

Doch auch abseits der Sicherheitsfrage war Dr. Ullrich mit dem Nachmittag in Brands Hatch zufrieden. Er sagte: "Wieder einmal hat man ein sehr gutes Rennen gesehen. Man hat auch gesehen, dass man ein Rennen fahren kann, ohne dass man sich blockiert, ohne dass man sich in die Kisten fährt und man trotzdem die unterschiedlichen Speeds gehen kann."

Etwas weniger Freude bereitete ihm allerdings das vorzeitige Rennende des Führenden Tom Kristensen. Woran der Ausfall gelegen hat, konnte Wolfgang Ullrich noch nicht sagen: "Tom hat das Rennen eigentlich immer im Griff gehabt, bis ihm dann das Unglück mit dem Problem passiert ist, das wir noch nicht genau kennen und er das Auto nicht mehr auf der Strecke hat halten können. Wenn das Auto aus dem Parc Fermé ist, werden wir schauen was da los war."

Grund zur Freude gab es für Ullrich und Audi trotzdem, konnte doch Mattias Ekström am Ende den Sieg einfahren. "Ich freue mich sehr, dass der Mattias wieder zurück auf dem Podium ist und zwar ganz oben", sagte der Audi-Sportchef. Doch auch ein zweites Ergebnis hellte die Stimmung von Wolfgang Ullrich auf: "Was mich auch sehr gefreut hat, ist dass der Christian Abt mit dem Vorjahresauto auf den fünften Platz gefahren ist. Das zeigt, dass die gesamte Mannschaftsleistung gut ist."

In drei Wochen wartet nun eine besondere Herausforderung auf die Mannschaft aus Ingolstadt: das Heimrennen auf dem Norisring. "Der Norisring ist zwar unsere Heimstrecke, aber wir haben uns in den letzten Jahren dort immer besonders schwer getan. Wir wollen jetzt diesen Bann einmal brechen; das ist unser Ziel und auf das arbeiten wir hin", meinte Dr. Ullrich in einer kleinen Vorschau. Doch nicht nur wegen des Heimspielcharakters ist der DTM-Lauf am 23. Juli etwas Besonderes. Wolfgang Ullich sagt: "Es heißt nicht umsonst das Monte Carlo des Tourenwagensports. Es ist dort eine unheimlich gute Atmosphäre, man sieht einen großen Teil der Rennstrecke von den meisten Plätzen ein und es ist ganz einfach Motorsport hautnah. Hautnäher geht es nicht und das mögen die Fans."