Während den Stuttgartern ein sicheres Sieggeschenk aus den Fingern glitt, verlor man in Ingolstadt trotz einer insgesamt durchaus überlegenen Führung des Audi A4 DTM die Führung in der Fahrerwertung wieder an Bernd Schneider - in beiden Lagern wechselten sich Licht und Schatten ab.

"Jeder hatte erwartet, dass das Safety-Car zum Einsatz kommen wird, aber dem war nicht so. Jeder hat versucht, die strategischen Möglichkeiten auszuloten", spielt HWA-Teammanager Hans-Jürgen Mattheis, in Brands Hatch stellvertretend für den beim Formel-1-Rennen in Indianapolis befindlichen Norbert Haug im Einsatz, auf die Audi-Jahreswagen an, schränkt jedoch ein: "Aber das ist Teil des Spiels."

Jamie Greens Fahrfehler, der Mercedes schließlich den dritten Saisonsieg kostete, nimmt Mattheis mit Humor: "Wir nehmen keine Geschenke an - Jamie hat es zurückgegeben..." Mattheis begründet den Fehler mit der angesichts des frühen zweiten Stopps nachlassenden Performance der Reifen: "Das Auto war für ihn am Ende schon sehr schwierig zu fahren. Das kann passieren." Insgesamt ringt sich Mattheis zu einem positiven Fazit durch: "Wir führen in der Meisterschaft, Jamie hat viele Punkte gesammelt und nähert sich nun Tom."

Derweil verweist Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich auf die nicht nur den Leistungsbeweis, wie der A4 DTM ihn nicht nur angesichts des ekströmschen Sieges erbracht hatte. "Gerade mit Blick auf unsere Performance war es ein sehr erfolgreiches Wochenende. Tom hat über alle anderen ein Stück hinausgeragt, es sah so aus, als könne er alles kontrollierten", berichtet Dr. Ullrich, muss allerdings in bitterer Form einschänken: "Aber er konnte nur seine Pace kontrollieren - nicht die Technik..."

Dr. Ullrich nahm die Niederlage Kristensens, der seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf sieben Punkte hätte ausbauen können, mit Gelassenheit hin: "Er ist sehr enttäuscht, aber wir sind glücklich, dass Eki [Ekström] den Weg zurück auf das Podest gefunden hat." Mit der erschreckend schwachen Performance von Heinz-Harald Frentzens Dienstwagen gab es allerdings einen weiteren Wermutstropfen: "Warum Heinz-Harald so langsam war, wissen wir noch nicht. Wir hatten das Auto komplett neu aufgebaut und es funktionierte beim Roll-out sehr gut."