Fällt außerhalb der DTM der Name Tom Kristensen, so schweifen die Gedanken unweigerlich nach Frankreich. In Le Mans bestieg der Däne in Form von sieben Siegen beim legendären Langstreckenklassiker den Rennfahrerolymp und lässt so für so manchen Beobachter seine ebenfalls nicht zu verachtenden Vorstellungen in der DTM ein wenig in den Hintergrund rücken. Wenngleich Kristensen den Rekord des sechsfachen Le-Mans-Sieger Jacky Ickx bereits im vergangenen Jahr an sich riss, gedenkt der 37-Jährige, im neuen Audi-Dieselrenner R10 TDI den eigenen Rekord am kommenden Wochenende zu übertrumpfen.

Zur jener Erfolgsgeschichte passt, dass Kristensen als amtierender Tabellenführer der aktuellen DTM-Saison anreist. Anders als manch anderem erfolgreichen Langstreckenpiloten gelingt es dem Dänen seit Jahren, auch im Tourenwagen eine gute Figur abzugeben - und kann so neutrale Vergleiche anstellen.

"Das kann ich nicht so einfach beantworten. Beides ist zu unterschiedlich. In der DTM fährt man eine Stunde, und das zehn- oder elfmal im Jahr", tut sich Kristensen zwar gegenüber Die Welt auf die Frage nach dem Vergleich schwer, präzisiert dann jedoch auf die fahrerisch unterschiedlichen Herausforderungen, auf Grund derer Langstreckensiege noch nie für ein gutes Abschneiden in der DTM garantierten:

"Man kann [in der DTM] in engen Grenzen schon mal Fehler ausbügeln, ein bisschen Risiko eingehen. Le Mans ist einmalig und du hast viel mehr Druck", äußert Kristensen, dessen persönliche Präferenzen angesichts der Le-Mans-Triumphe kaum verwundern können: "Sauschnell und gut zu fahren sind die Tourenwagen und die Sportwagen. Aber ich genieße es ein wenig mehr, den Sportwagen zu fahren."