Viel hatte man sich für die Abschiedsvorstellung in Hockenheim vorgenommen - und wenig gelang. Als wäre der Rückzug für die Opel-Mannschaft und die gesamte DTM-Welt nicht traurig genug, blieb den Rüsselsheimern auch ein versöhnlicher Abschied in Hockenheim verwehrt.

Dabei hatte das Wochenende durchaus viel versprechend begonnen: Sowohl in den Trainingssitzungen als auch im Qualifying, wo Heinz-Harald Frentzen schließlich nur knapp am dritten Startplatz scheiterte, zeigte sich der Opel Vectra GTS V8 konkurrenzfähig, wenn auch die Mercedes C-Klasse nicht immer in Reichweite lag. So war es an Heinz-Harald Frentzen, von Startplatz vier aus den Rüsselsheimer Wunsch nach einem letzten Podestplatz zu erfüllen - an seinem dritten Podiumserfolg scheiterte der Mönchengladbacher jedoch:

Aiello landete beim Abschiedsren-nen auf dem undankparen 9. Platz, Foto: Sutton
Aiello landete beim Abschiedsren-nen auf dem undankparen 9. Platz, Foto: Sutton

Von den eher verhaltenen Starts Jamie Greens und Tom Krisensen wusste Frentzen nicht zu profitieren; stattdessen fiel er selbst um einige Positionen zurück. Auch der Erfolg eines erfolgreichen Überholmanövers gegen Meisterschaftsanwärter Gary Paffett blieb nur von kurzer Dauer. So lag der 38-Jährige auf einem sicheren sechsten Platz - bis der erste Boxenstopp anstand. Nachdem jener auf Grund einer klemmenden Radmutter gründlich misslungen war, wollte das Unheil kein Ende nehmen: Auf eine unverschuldete Berührung mit Jean Alesi folgte der eine oder andere eigene Ausrutscher, bis das Rennen Heinz-Harald Frentzens schließlich ein trauriges Ende finden sollte:

Nach einem schweren seitlichen Einschlag in die Reifenstapel des Motodroms musste der Formel-1-Vizemeister von 1997 im Krankenwagen ins Medical Center transportiert werden. So mochte auch über einen guten sechsten Platz Marcel Fässlers keine rechte Freude aufgekommen: Der Schweizer hatte sich, nach dem Start ins Mittelfeld zurückgefallen, kontinuierlich zurück nach vorne gearbeitet. Laurent Aiello, der in der Anfangsphase des Rennens nach einem Ausritt im Motodrom von Platz sieben auf Rang elf zurückgefallen war, landete bei seinem Abschiedsrennen auf dem undankbaren neunten Platz; Manuel Reuter scheiterte unterdessen an einer unglücklichen Boxenstoppstrategie.

Marcel Fässler zeigte sich zufrieden mit Platz sechs, Foto: Sutton
Marcel Fässler zeigte sich zufrieden mit Platz sechs, Foto: Sutton

So kann das Abschiedsrennen durchaus als ein Spiegel weiter Teile der Abschiedssaison bezeichnet werden: Während sich der Vectra GTS insbesondere im Vergleich zu Audi bei allen Wetterbedingungen durchaus konkurrenzfähig präsentierte, scheiterte man an der Umsetzung des vorhandenen Potenzials. Ein missglückter Boxenstopp hier, eine unglückliche Strategie dort - und schon war in Kombination mit so manchem kleinem Fahrfehler wie bereits so oft der Weg zu den vorderen Rängen verbaut.

Obgleich Opel in den vergangenen fünf Jahren der Durchbruch nie gelingen wollte, sorgt die zweite Saisonhälfte der Rüsselsheimer mit ihren Höhepunkten in Zandvoort und Klettwitz für ein versöhnliches Bild von der hessischen Traditionsmarke, die Fans wie Verantwortlichen fehlen wird. Als Abschiedsgruß ist daher ganz ausdrücklich "Auf Wiedersehen" zu wählen...