Am Wochenende steigt das große DTM-Saisonfinale 2022 auf dem Hockenheimring (07.-09. Oktober) - ohne Boss Gerhard Berger. Der Österreicher leidet aktuell an einer Corona-Infektion.

Informationen von Motorsport-Magazin.com bestätigte Berger in einem aktuellen Interview mit der Bild-Zeitung. "Ich habe aktuell Corona und weiß noch gar nicht, ob ich es zum Rennen schaffe", wurde der 210-malige Formel-1-Starter hier zitiert. "Wird schon", schob der 63-Jährige hinterher.

Update, Donnerstagabend: Wie die DTM-Dachorganisation ITR auf Anfrage bestätigt hat, verpasst Gerhard Berger das Saisonfinale wegen seiner anhaltenden Corona-Infektion.

Ein DTM-Finale ohne den Serienchef? Unter der jahrzehntelangen Ägide von Hans Werner Aufrecht können wir uns an keinen einzigen Saisonabschluss ohne die Vor-Ort-Präsenz des ITR-Verantwortlichen erinnern. Auch Berger war seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 alljährlich vor Ort.

In damaligen Zeiten gab es so etwas wie die seit Anfang 2020 grassierende Corona-Pandemie allerdings auch noch nicht. In dieser Zeit wäre es nicht das erste Mal, dass ein Rennserien-Boss das 'eigene' Finale verpasst. 2020 erwischte es Alejandro Agag, den Gründer und Gesellschafter der Formel E. Der Spanier musste das verrückte Saisonfinale mit sechs Rennen innerhalb von neun Tagen in Berlin aus einem Hotelzimmer verfolgen.

Bergers Bilanz zur zweiten DTM-Saison unter dem GT3-Reglement - ebenfalls 'positiv': "Wir haben ein gutes Format geschaffen, haben die besten Teams, die höchste Qualität im Fahrerfeld, einen extrem spannenden Wettbewerb und mit bis zu 16 Nationen und fünf Marken eine große internationale Ausstrahlung. Die Zuschauer-Auslastung ist schon wieder bei 75 bis 80 Prozent im Vergleich zu vor Corona. In ein, zwei Jahren könnte das Vor-Corona-Niveau erreicht sein."

Da Berger das DTM-Finale aus gesundheitlichen Gründen nicht aus dem Fahrerlager verfolgen kann, steht mit Martin Tomczyk immerhin ein adäquater Ersatzmann parat.

Der DTM-Champion von 2011 hat nach seinem letztjährigen Karriere-Ende inzwischen die Verantwortung für die ITR-Plattform mit der DTM und allen Rahmenrennserien inne. Tomczyk vertrat Berger dieses Jahr bereits vollumfänglich beim Lausitzring-Event, als der Geschäftsmann aus Österreich vorzeitig in Richtung Formel-1-Rennen abreiste.