Das Hockenheim-Wochenende beginnt für Audi so, wie es nach Wünsch des Teams keinesfalls enden sollte: Mit einer verhaltenen Mannschaftsleistung und mit Ergebnissen, die die Ingolstädter Alles in Allem als schwächste Marke des Freitags herauszustellen scheinen. Erneut brachte es nur jeweils ein Vertreter der beiden Audi-Teams zu konstant guten Ergebnissen.

"Weil es am Vormittag geregnet hat, haben wir am Nachmittag mit unseren Autos verschiedene Dinge ausprobiert. Ich bin sicher, dass wir aus den unterschiedlichen Ergebnissen ein ordentliches Setup zusammenstellen können", stellt Audi-Sportchef Dr. Wolfgang die erschwerten Bedingungen in Hockenheim dar, die die ohne begrenzte Aussagekraft des Testfreitags zwar weiter einschränken, sie jedoch nicht gänzlich zunichte machen...

Abt

Lediglich ein Vertreter des abtschen Fahrerquartetts geht aus dem Testfreitag gestärkt hervor: Wie bereits im Vorjahr kommt Martin Tomczyk mit dem Hockenheimring vorzüglich zurecht und dominierte so in den Zeitenlisten seine Kollegen: Während Titelaspirant Mattias Ekström außerhalb der Top Ten dümpelte, fuhr der junge Rosenheimer einen vierten Platz am Vormittag sowie einen zweiten Rang am Nachmittag ein.

Während Teamchef Hans-Jürgen Abt die insgesamt eher mageren Ergebnisse auch mit dem Reifensparen rechtfertigt, gibt Allan McNish an, sich im Abstimmungslabyrinth verirrt zu haben... So bleibt für Abt-Audi zu hoffen, dass sich die Formkurve des Auftaktwochenendes in Hockenheim beim Saisonfinale umdreht: Damals folgten auf beachtliche Ergebnisse in den Freitagstest ein enttäuschendes Renndebüt des neuen A4 DTM...

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1)
14. Platz / 11. Platz, 1.36,177 Min.
"Wir haben sowohl im Nassen als auch im Trockenen viel ausprobiert und haben nun eine gute Basis, mit der wir den morgigen Tag beginnen können. Wir müssen uns noch ein wenig verbessern, sind jedoch auf dem richtigen Weg."

McNish findet auch in Hockenheim noch keinen Anschluss an die Spitze, Foto: Sutton
McNish findet auch in Hockenheim noch keinen Anschluss an die Spitze, Foto: Sutton

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2)
4. Platz / 2. Platz, 1.35,521 Min.
"Ich würde mir wünschen, das wäre der erste Freitag der Saison... So gut lief es in diesem Jahr für mich noch nie – sowohl im Nassen als auch im Trockenen. Ich weiß, dass ich da vorne hin gehöre und möchte dort auch bleiben. Das Auto scheint gut zu laufen. Schau´n wir mal, wie es weitergeht."

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5)
7. Platz / 14. Platz, 1.36,276 Min.
"Durch den Regen heute morgen fehlte uns Testzeit im Trockenen. Am Nachmittag haben wir deshalb besonders viel ausprobiert. Als ich mit neuen Reifen gefahren bin, war mein Auto noch nicht perfekt. Ich bin sicher, dass es das morgen sein wird. Heute waren schon viele Zuschauer hier. Uns erwartet an diesem Wochenende ein packendes Finale mit einer großartigen Show vor einer tollen Kulisse."

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6)
16. Platz / 18. Platz, 1.36,671 Min.
"Die Positionen sind etwas enttäuschend. Im Nassen lag mein Auto recht gut. Leider habe ich am Ende ein paar Plätze verloren, als die Strecke am schnellsten war. Im Trockenen war mein Auto zu Beginn der Session richtig gut. Offenbar haben wir dann etwas in die falsche Richtung gearbeitet, denn mit neuen Reifen war ich langsamer als zu Beginn. Wir müssen für morgen also noch einmal eine kleine Kurskorrektur vornehmen."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline)
"Wir haben hier wechselhafte Wetterverhältnisse und müssen versuchen, uns auf alle Gegebenheiten einzustellen. Am Schluss haben wir heute bewusst auf neue Reifen verzichtet, um morgen noch eine geballte Ladung zu haben."

Joest

Was bei Abt bei den freitäglichen Tests Martin Tomczyk war, war bei Joest Frank Stippler: Wie bereits in Istanbul, wo der gebürtige Kölner insbesondere in den Tests seine Teamkollegen dominierte, präsentierte sich Stippler auch auf dem Hockenheimring in Hochform: Auf einen dritten Platz am feuchten Vormittag folgte am Nachmittag ein achter Platz im Trockenen - jeweils das beste Joest-Ergebnis

Während auch Pierre Kaffer respektable Ergebnisse einfuhr, sind Christian Abt und insbesondere Rinaldo Capello davon noch weit entfernt. Während Fahrer und Verantwortliche bekunden, "im Plan" zu sein, stellt sich die Frage, wie hoch die Ansprüche sind, die der Plan stellt, ist der Hockenheimring doch für den letztjährigen A4 DTM dem vierten Platz Christian Abts beim Saisonauftakt zum Trotz keine Paradestrecke.

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14)
17. Platz / 13. Platz, 1.36,268 Min.
"Ich bin soweit zufrieden, denn wir haben ausschließlich für das Rennen gearbeitet. Mein Long-run war sehr gut. Ich bin meine schnellste Runde in der achten Runde gefahren. Morgen werden wir uns dann ganz auf das Qualifying konzentrieren und versuchen, wieder einmal in die Super Pole zu kommen."

Pierre Kaffer präsentierte sich als zweitstärkster Joest-Pilot, Foto: Sutton
Pierre Kaffer präsentierte sich als zweitstärkster Joest-Pilot, Foto: Sutton

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15)
11. Platz / 12. Platz, 1.36,189 Min.
"Im Regen lief es gut. Zum Schluss bin ich mit Slicks raus gegangen, das war jedoch zu früh. Platz zwölf im Trockenen ist okay. Wir haben versucht, noch ein paar Kleinigkeiten am Auto zu verbessern. Ich denke aber, dass der heutige Tag relativ wenig Aussagekraft hat, wenn die Strecke morgen mehr Grip bekommt und schneller wird."

Rinaldo Capello (Audi Sport Team Joest #18)
20. Platz / 20. Platz, 1.37,022 Min.
"Meine Bremsen waren heute völlig unberechenbar, das hat zu vielen Fehler geführt. Mal blieben die Vorderräder stehen, mal die Hinterräder. Ich gehe davon aus, dass wir das Problem über Nacht lösen können."

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19)
3. Platz / 8. Platz, 1.36,030 Min.
"Im Regen haben wir heute in erster Linie versucht, etwas über die Reifen zu lernen und weniger an der Abstimmung gearbeitet. Im Trockenen haben wir ein paar Dinge ausprobiert, obwohl der A4 nach zwei Jahren ein sehr gutes Basis-Setup hat und man sich irgendwann im Kreis dreht."

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest)
"So ein Wetter hatten wir dieses Jahr schon öfter. Wenigstens war die zweite Session trocken, da konnten wir unser Programm abarbeiten. Bis jetzt läuft alles nach Plan. Ich bleibe aber dabei, dass die neuen Autos gegenüber dem ersten Rennen um einiges zugelegt haben. Deshalb wird es für uns schwer werden, in die Super Pole zu kommen."