Bruno Spengler hat sich nach einem Unfall während des ETCR (Electric TCR) Rennwochenendes in Vallelunga einen Bruch an der Wirbelsäule zugezogen. Das teilte der BMW-Werksfahrer an diesem Montag auf seiner Instagram-Seite mit. Laut Angaben des Teams Romeo Ferraris, für das Spengler in der elektrischen Tourenwagenmeisterschaft antritt, sei im Krankenhaus eine "leichte Fraktur des T6-Brustwirbels diagnostiziert" worden.

Spengler verunfallte mit seinem Alfa Romeo Giulia-Prototypen im Sonntagsrennen. Ausgangs der Kurve 2 (Curva Grande) verlor der DTM-Champion von 2012 ohne Fremdeinwirkung plötzlich die Kontrolle über das 680 PS starke Rennauto, kam links von der Strecke ab, rasselte rückwärts durchs Kiesbett und krachte mit der rechten Fahrzeugseite in die Streckenbegrenzung. Die Videoszenen deuten auf ein Problem am linken Hinterreifen hin, bevor sich der Highspeed-Unfall ereignete.

Bruno Spengler zu Gast beim DTM-Event auf dem Norisring 2022, Foto: BMW M Motorsport
Bruno Spengler zu Gast beim DTM-Event auf dem Norisring 2022, Foto: BMW M Motorsport

"Nach meinem Crash am Sonntag in Vallelunga wurde mir vom Ärzteteam der Paideia-Klinik in Rom eine Wirbelsäulenfraktur diagnostiziert", schrieb Spengler auf Instagram. "Mein Fokus wird jetzt auf eine schnelle Genesung gerichtet sein, um so schnell wie möglich und für den Rest der Saison wieder im Auto zu sitzen. Wir untersuchen immer noch, welches technische Problem dazu geführt hat, dass das Auto in T2 unkontrollierbar war."

Aus Sicherheitsgründen zog Romeo Ferraris das zweite Fahrzeug, gesteuert von Giovanni Venturini, aus dem laufenden Wettbewerb zurück. Es war das zweite ungewöhnliche Vorfall am Wochenende in Vallelunga: Beim Tourenwagen-Weltcup WTCR, der zusammen mit dem Elektro-Pendant auf dem Kurs nahe Rom gastierte, nahm das Team Cyan Racing seine fünf Lynk & Co-Rennwagen während der Aufwärmrunde aus dem Rennen. Das Team, das unter anderem mit Yvan Muller und Ma Qing Hua startet, hatte zuvor Sicherheitsbedenken mit Blick auf die Goodyear-Reifen moniert.

Nach Vallelunga, dem vorletzten Event der ETCR-Saison 2022, meldete sich auch die frühere Rennfahrerin und Teamchefin von Romeo Ferraris, Michela Cerruti, zu Wort. "Ich kann leicht sagen, dass dies der schlimmste Moment war, den ich in meinem Motorsportleben verbracht habe. Und es geschah mit einem der besten Fahrer, mit denen ich je gearbeitet habe", schrieb sie auf Instagram über den von BMW ausgeliehenen Spengler.

Cerruti weiter: "Man könnte erwarten, dass ich als schwierige Entscheidung formulieren würde, Giovannis Auto aus dem zweiten Finale zurückzuziehen, aber das war es tatsächlich nicht. Manchmal, wenn man sieht, dass das Limit dem Gesicht so nahe kommt, ist es besser, das zu respektieren. Einfach, weil es Dinge gibt, die etwas mehr zählen als Rennen (ja, das ist unglaublich, aber wahr!). Unsere letzte Seite des heutigen Buches war einfach 6 Runden kürzer als die der anderen, aber mit Brunos Lächeln als wunderbarem Happy End."