Die Nürburgring-Nordschleife ist an diesem Wochenende wieder Austragungsort eines der größten Autorennen der Welt. Für die Hatz zweimal um die Uhr tauschten auch einige DTM-Piloten ihr Arbeitsgerät gegen einen GT3-Boliden und saugen die Atmosphäre der grünen Hölle auf. Viele der Fahrer würden sicherlich auch gerne mit der DTM Station auf der Nordschleife machen. "Das wäre schon cool und ich wäre auch dabei. Ich glaube, dann hätte ich einen Vorteil, weil ich die Strecke kenne", sagte Maximilian Götz im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Doch von diesem Gedanken sollte man sich schnell verabschieden. Zwar wird in der DTM 2017 ein neues Reglement eingeführt, doch die neue Generation der Boliden dürfte ebenfalls nicht für die Nordschleife geeignet sein. Knackpunkt: die Fahrzeughöhe. "Ich glaube, die DTM-Autos funktionieren richtig gut auf Strecken, die wie Pfannkuchen geplättet wurden. Und die Nordschleife ist die Nordschleife. Ich denke, die DTM-Autos, wie sie heute sind sowie die Nordschleife - das sind separate Stiefel", nahm BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt jeglicher Hoffnung den Wind aus den Segeln. Dies gilt auch für die neue Fahrzeuggeneration.

Das endgültige Aus aller Hoffnungen der Nordschleifen-Fans bedeutet jedoch nicht, dass die DTM nicht auf charakteristischen Strecken mit besonderem Layout fahren kann. Marquardt brachte auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com spontan und ungewohnt direkt einen anderen Kurs ins Spiel: Spa-Francorchamps. Der Kurs in Belgien zählt zu den beliebtesten Strecken bei den Profi-Rennfahrern. Auch in den Ardennen wird jährlich ein 24-Stunden-Rennen ausgetragen. Kennzeichen der Strecke sind die berühmte Eau Rouge sowie ein ständiger Wechsel von Bergauf- sowie Bergab-Passagen.

"Spa ist eine supertolle Rennstrecke und ich glaube, das kann man mit den DTM-Autos gut fahren. Da hätte ich mal Lust drauf", stellte Marquardt klar. Hinter den Kulissen existieren wohl tatsächlich Überlegungen, die DTM zurück nach Belgien zu bringen. Erst einmal gastierte die Tourenwagen-Serie in Spa. Im Jahre 2005 siegte Mika Häkkinen im Mercedes vor Mattias Ekström und Tom Kristensen.

2005 fuhr die DTM erst- und bislang letztmals in Spa, Foto: DTM
2005 fuhr die DTM erst- und bislang letztmals in Spa, Foto: DTM
Mika Häkkinen siegte im Mercedes, Foto: DTM
Mika Häkkinen siegte im Mercedes, Foto: DTM
In La Source ist es stets eng, Foto: DTM
In La Source ist es stets eng, Foto: DTM

Ausweitung des Rennkalenders steht auf der Agenda

Aktuell trägt die DTM neun Rennwochenenden im Jahr aus. Für 2016 wurde zudem Oschersleben noch gestrichen, aber durch Budapest ersetzt. Eine Ausweitung des Rennkalenders ist laut Marquardt durchaus denkbar. "Wir gucken uns natürlich an, wie wir die Serie attraktiver gestalten können. Und da gehören natürlich auch die Events dazu. Die Sache ist aber: Es kommt nicht auf die Anzahl der Events an, es müssen auch gute Events sein", so der BMW-Motorsportchef. Dies müsse jedoch langsam angegangen werden. "Wenn wir mehr Events hinbekommen - okay, dann können wir das machen. Aber erst Schritt für Schritt", erklärte Marquardt mit Blick auf das neue Reglement.

Eine Erweiterung des Rennkalenders wünschen sich viele Seiten. Dieses Jahr wird wieder einmal deutlich, dass die DTM kaum noch als Vollzeitjob für die Fahrer gilt. Sie weichen auf andere Serien oder Events wie die 24 Stunden aus. "Ich sage seit Jahren, dass es mindestens zwölf Rennwochenenden sein müssen, um einigermaßen ausgewogen zu sein. Das ist die richtige Zahl für eine DTM und einer DTM auch würdig", sagte ITR-Chef Hans Werner Aufrecht beim Saisonauftakt in einer kleinen Medienrunde, bei der auch Motorsport-Magazin.com dabei war. Einfach wird das aber nicht. Aufrecht: "Lassen Sie uns hoffen, dass wir wieder mal auf zehn sind. Geschweige denn von zwölf."

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