Top: BMW-Dominanz

BMW fand keinen guten Einstieg in die DTM-Saison 2015. Dafür war die Leistung der Münchner Werksmannschaft in Zandvoort umso eindrucksvoller. Vom niedrigen Fahrzeuggewicht profitierend fuhren die BMW-Piloten am Samstag auf die ersten sieben Positionen. Dabei konnte der amtierende Champion Marco Wittmann zum ersten Mal in dieser Saison seine Leistungen aus dem vergangenen Jahr bestätigen und sicherte sich knapp vor Antonio Felix da Costa den Sieg. Felix da Costa startete im zweiten Lauf von der Pole Position und führte ein BMW-Quintett zum Fünffacherfolg. Nach einer bisher punktlosen Saison übernahm der Portugiese die achte Position in der Fahrerwertung.

Antonio Felix da Costa war der Mann des Wochenendes, Foto: BMW AG
Antonio Felix da Costa war der Mann des Wochenendes, Foto: BMW AG

Top: Gelungene Slow-Zone-Premiere

Die Premiere der Slow Zone in der DTM war ein Erfolg. Alle befragten Fahrer und Verantwortlichen zogen eine positive Bilanz. Im Vorjahr war stattdessen das Safety Car in Zandvoort mehrmals ausgerückt und hatte den Rennverlauf stark verzerrt. Der Ärger darüber konnte dieses Mal vermieden werden, weil im Bereich des liegen gebliebenen Autos Tempo 80 galt und die Abstände somit gleich blieben. "Grundsätzlich hat alles gut funktioniert. Die Jungs vor mir sind nicht weggefahren, hinter mir hat keiner die Lücke geschlossen. Von daher war es eine faire Lösung", meinte etwa Christian Vietoris.

Top: Action am Sonntag

Im Rennen am Sonntag waren viele harte Zweikämpfe zu erleben. Ständig berührten sich Fahrzeuge und Funken sprühten. Edoardo Mortara rammte Daniel Juncadella hart an der Grenze des Erlaubten, Martin Tomczyk sah zeitweise nichts, weil seine Motorhaube von Miguel Molina aufgerichtet worden war. Marco Wittmann lieferte sich ein Duell mit Lucas Auer und schickte den Österreicher ins Kiesbett. "Wir wollen spannendes Racing und das haben wir heute gesehen. Die Fans waren ja teilweise aus dem Häuschen. Es ist wichtig, eine Show zu bieten, so lange es fair läuft", bilanzierte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz.

Zum Teil wurde mit harten Bandagen gekämpft, Foto: DTM
Zum Teil wurde mit harten Bandagen gekämpft, Foto: DTM

Flop: Langeweile am Samstag

So turbulent es auch am Sonntag zuging, so wenig Action wurde abgesehen vom einen oder anderen Ausritt im Sprintrennen am Samstag geboten. Überholmanöver waren Fehlanzeige, sodass das Rennen einer Prozession glich, die sich ihrem Ende entgegenquälte. "Es gibt eigentlich nur eine Stelle, wo man überholen kann, und dort kann man halt auch gut verteidigen", fasste Audis DTM-Leiter Dieter Gass das Dilemma von Zandvoort im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com zusammen.

Flop: Streckenposten ohne Eile

Eines der wenigen Highlights des Samstagsrennens war der Abflug von Mercedes-Pilot Paul Di Resta kurz nach dem Start. Der Schotte krachte in die Reifenstapel, weshalb das Safety Car auf den Plan gerufen wurde. Eigentlich keine Sache, die besonderer Erwähnung bedürfte, hätten die niederländischen Streckenposten nicht geschlagene zehn Minuten gebraucht, um den havarierten Wagen zu bergen. Rund ein Viertel des Rennens fand somit hinter dem Sicherheitsfahrzeug statt, was der ohnehin schon überschaubaren Spannung alles andere als zuträglich war.

Jamie Green schrieb in Zandvoort eine Null an, Foto: DTM
Jamie Green schrieb in Zandvoort eine Null an, Foto: DTM

Flop: Leader geht leer aus

Auch nach dem Zandvoort-Wochenende heißt der DTM-Meisterschaftsführende Jamie Green. Dazu beigetragen hat der Brite allerdings herzlich wenig, denn Green nahm aus den Niederlanden keinen einzigen Punkt mit. Im ersten Rennen schied der Audi-Pilot nach einem Dreher aus, und im zweiten Lauf kam er nur als 13. ins Ziel. Green wartet damit schon seit drei Läufen auf Punkte - tritt nicht bald Besserung ein, wird er den Platz an der Sonne bald abgeben müssen. Die Konkurrenz in Person von Mattias Ekström und Pascal Wehrlein punktete in Zandvoort zwar auch nicht hoch, liegt aber nur mehr fünf Zähler zurück.