In der DTM ist wieder einmal die große Winterflaute eingekehrt. Da kommt ein bisschen Abwechslung in Form des legendären Macau-Rennens doch gerade recht. Am kommenden Wochenende starten gleich drei aktuelle DTM-Piloten beim Klassiker auf dem Guia Circuit. Prominentester Vertreter ist Marco Wittmann. Der neue DTM-Champion kehrt nach 2011 zum dritten Mal nach Macau zurück, diesmal allerdings im GT-Auto. 2010 und 2011 war er im Formel-3-Boliden an den Start gegangen und nach dem Sieg im Qualifikations-Rennen auf das Podium gefahren.

Diesmal tritt Wittmann im BMW Z4 GT3 an der Seite von Markenkollege Augusto Farfus an. Trotz starker Macau-Ergebnisse ist Wittmann noch nicht satt nach Erfolgen in China. "Ich habe mit der Strecke noch eine Rechnung zu begleichen", sagte der Franke. "Es wird interessant, diesmal im Tourenwagen dort zu fahren, denn damit gehe ich zum ersten Mal in Macau an den Start. Ich freue mich schon sehr auf das Rennen und bin sicher, dass ich dort eine großartige Zeit haben werde."

Wittmann startete 2011 für Signature in Macau, Foto: Sutton
Wittmann startete 2011 für Signature in Macau, Foto: Sutton

Keine Angst vor Macau

In Macau betritt Wittmann Neuland mit dem Z4-Boliden, das Auto an sich kennt er allerdings bestens. Als Vorbereitung auf seine erste DTM-Saison startete Wittmann bereits 2012 bei einigen VLN-Rennen und auch den 24 Stunden am Nürburgring mit dem Z4. "Ich kenne den Z4 von den 24 Stunden in der Eifel und bin auch dieses Jahr schon vier Rennen mit dem Auto gefahren, deshalb wird das in Macau kein Problem sein", sagte Wittmann mit dem Selbstbewusstsein eines Champions.

Unter der Leitung von AAI Rstrada geht Wittmann neben Farfus in einem der Z4 an den Start. Der Brasilianer kennt Macau aus seiner Zeit in der WTCC in- und auswendig. Zweimal gewann Farfus mit einem Tourenwagen auf dem rund 6 km langen Stadtkurs, zuletzt im Jahr 2009 für BMW. Mit dem GT3-Boliden wartet nun eine neue Herausforderung auf 'Gustl'. "Dieser Kurs war schon im WTCC-Auto eine gewaltige Herausforderung für uns Fahrer. Nun mit dem wesentlich leistungsstärkeren BMW Z4 GT3 dort zu fahren, wird ein Abenteuer", sagte Farfus im Vorfeld.

Edo Mortara ist absoluter Macau-Spezialist, Foto: Audi
Edo Mortara ist absoluter Macau-Spezialist, Foto: Audi

Der Endgegner wartet

Die beiden BMW-Piloten rechnen sich in Macau einiges aus, doch sie erwartet im GT-Cup die größte Herausforderung überhaupt. Sie trägt den Namen Edoardo Mortara - der fleischgewordene Macau-Endgegner. Mortara gilt als absoluter Spezialist, 2009 und 2010 gewann er dort im Formel-3-Auto. Hinzukommen drei Seriensiege im Audi R8-Sportwagen. "Ich habe mir in den vergangenen Jahren großes Wissen zu der schwierigen Strecke angeeignet", sagte Mortara. "Ich weiß, was funktioniert und was nicht. Gegenüber Neulingen habe ich natürlich einen Vorteil."

Der Audi-Pilot sagte weiter über einen der schwierigsten Kurse der Welt: "100 Prozent wird man nie erreichen. Ich arbeite daran, so nah wie möglich an die Perfektion heranzukommen. Ich schaue mir zum Beispiel Videos von Macau-Rennen an, um mir den Kurs immer wieder zu vergegenwärtigen." Die Faszination Macau zieht auch frühere DTM-Piloten an. So kehrt Maro Engel mit dem Mercedes SLS zurück, nachdem er im vergangenen Jahr das GT-Rennen beinahe gewonnen hätte. Mit dem Niederländer Renger van der Zande trifft Engel auf einen weiteren Mercedes-Piloten.