Fahrer, Teams und ITR setzen sich zurzeit intensiv mit der Zukunft der DTM auseinander. Welche Regeln müssen verändert und für den Zuschauer vereinfacht werden, welche Reifen braucht die DTM und wie soll das Wochenend-Format künftig aussehen?

Einer der wohl spannendsten Ansätze ist die Idee eines zweiten Rennens am Wochenende. In Hockenheim bestätigte ITR-Chef Hans Werner Aufrecht gegenüber Motorsport-Magazin.com entsprechende Diskussionen.

Doch was wären die Vor- und Nachteile doppelter Rennaction? Wir haben uns im Fahrerlager von Hockenheim umgehört.

Paffett: Wir wollen immer mehr Rennen fahren

Gary Paffett will einfach nur fahren, fahren, fahren ..., Foto: Mercedes-Benz
Gary Paffett will einfach nur fahren, fahren, fahren ..., Foto: Mercedes-Benz

"Wenn es mehr Rennen gäbe, wäre es fantastisch. Rennfahrer wollen immer Rennen fahren. Zehn Rennen sind schwierig - wenn man mal ein technisches Problem hat, verliert man viele Punkte. Bei mehr Rennen hat man mehr Chancen Punkte zu holen", sagt Gary Paffett im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Rockenfeller: Bei zehn Rennen kostet nur ein Fehler den Titel

Rocky wünscht sich doppelt so viele Rennen, damit technische Pannen weniger hart bestraft werden, Foto: DTM
Rocky wünscht sich doppelt so viele Rennen, damit technische Pannen weniger hart bestraft werden, Foto: DTM

"Ich weiß nicht, was im nächsten Jahr jetzt wirklich kommt. Da ist noch nichts entschieden. Generell würde ich das gut finden. Da spricht nichts dagegen - mehr Rennen machen mehr Spaß und würden auch mehr Sinn für die Meisterschaft machen.

Wenn du wenig Rennen hast - zum Beispiel zehn wie jetzt - bringt dich nur ein Fehler oder ein Problem schnell aus der Meisterschaft raus. Wenn doppelt so viele Rennen gefahren würden, dann gäbe es auch doppelt so viele Punkte zu vergeben", sagt Mike Rockenfeller auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Martin: Schön für die Zuschauer

Ein schlechter Tag würde sich nicht mehr so heftig niederschlagen, sagt Martin, Foto: BMW AG
Ein schlechter Tag würde sich nicht mehr so heftig niederschlagen, sagt Martin, Foto: BMW AG

"Das könnte gut sein, weil es anders ist. Wenn man einen schlechten Samstag hat, kann man noch immer einen guten Sonntag haben. Es wäre auch für die Zuschauer schön, zwei Rennen pro Wochenende zu haben", sagt Maxime Martin.

Vietoris: Cool für Zuschauer, Herausforderung für Fahrer

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Ich höre hier zum ersten Mal davon. Für die Zuschauer wäre das cool, weil es mehr Action bringt und mehr gefahren würde. Für uns Fahrer wäre es eher eine Herausforderung. Vom ersten Gefühl her ist es insgesamt aber eine ganz gute Idee für Fahrer und Zuschauer, denke ich", sagt Christian Vietoris zu Motorsport-Magazin.com.

Spengler: Mehr Rennwochenenden wären besser

Spengler plädiert für mehr Rennwochenenden, Foto: BMW AG
Spengler plädiert für mehr Rennwochenenden, Foto: BMW AG

"Ich habe ein bisschen was darüber gehört, aber ich habe keine Ahnung, was da kommt. Es könnte mir ganz gut gefallen, aber wir müssen schauen, welches Format wir finden. Noch besser fände ich persönlich aber mehr Rennwochenenden. Ich bin gespannt", sagt Bruno Spengler gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Marquardt: Wir müssen das genau planen

Jens Marquardt will intensiv über das Gesamtpaket diskutieren, Foto: BMW AG
Jens Marquardt will intensiv über das Gesamtpaket diskutieren, Foto: BMW AG

"Grundsätzlich spricht auf jeden Fall Vieles dafür. Es gibt da aber alle möglichen Szenarien. Wir müssen erst bewerten, wie die jeweils aussehen. Es gibt noch viele offen Fragen zum Format. Wann ist Qualifying? Wann ist Training? Einfach nur zu sagen, wir fahren jetzt zwei Rennen, ist mir zu wenig. Es muss eine wichtige und intensive Diskussion über das Gesamtpaket geführt werden, das die ganze Serie nach vorne bringt und attraktiver macht", sagt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt.

"Hypothetisch wären zwei Rennen an einem Tag mit einem Reversed Grid möglich. Aber nur, weil andere Serien das schon gemacht haben und irgendwelche halb verbeulten, mit Klebeband getapten Autos in die Startaufstellung geschickt haben, müssen wir das noch lange nicht machen. Das findet BMW auf jeden Fall nicht klasse. Wir müssen gut überlegen, wie weit die Rennen auseinander liegen müssen und brauchen einen genauen Zeitplan. Wir können unsere Leute hier ja auch nicht Tag und Nacht schrauben lassen. Ein DTM-Auto ist ein bisschen komplexer als Autos in mancher anderen Serie", mahnt Marquardt.