Joey Hand ist ein vielbeschäftigter und weitgereister Mann. Denn der US-Amerikaner geht nicht nur für BMW in der DTM an den Start, sondern bestreitet außerdem ausgewählte Rennen der American Le Mans Series (ALMS). In der Pause zwischen dem Showevent im Münchner Olympiastadion und dem nächsten Rennen Mitte August auf dem Nürburgring hat Hand zwei Renneinsätze. Dieses Wochenende sitzt er im kanadischen Mosport hinter dem Steuer, ehe Anfang August das Rennen in Mid-Ohio ansteht.

Nach dem DTM-Rennen auf dem Nürburgring geht es für Hand dann richtig rund. Eine Woche nach dem Lauf in der Eifel steht das Rennen in den Dünen von Zandvoort auf dem Plan, anschließend reist Hand weiter nach Baltimore, wo ein Lauf der ALMS stattfindet. Die letzten drei Augustwochenenden verbringt der US-Boy demnach hinter dem Steuer. "Es bleibt arbeitsreich für mich, aber ab dem Nürburgring ist es besonders geschäftig", meinte er gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Für Urlaub bleibt da vorerst keine Zeit. "Am Ende des Jahres ist dann definitiv Zeit für einen Urlaub und vielleicht noch einen Urlaub nach dem Urlaub und dann vielleicht noch einen...", scherzte er. Es wird jedoch schwierig werden, diesen Plan in die Realität umzusetzen. Denn das DTM-Finale findet am vorletzten Oktoberwochenende statt, danach geht es im November bereits wieder in der ALMS los. "Wenn ich das Gleiche mache wie dieses Jahr, dann fängt meine Saison ziemlich schnell wieder an. Im November fangen wir an in Daytona zu testen, in der ersten Januar-Woche ist dann der große Daytona-Test", erklärte Hand. "Dann fahren wir Ende Januar, dann habe ich vielleicht etwas freie Zeit im Februar, aber dann haben wir einen Test in Sebring, dann das Rennen in Sebring im März - es ist also nicht viel Zeit für Urlaub", musste er gestehen.

Ein Grund zu klagen ist der Termin- und Reisestress für den Familienvater aber nicht - im Gegenteil. "Das gute für mich ist, ich liebe es Rennen zu fahren und ich mag Rennautos. Und die Chance, so viele Rennen zu fahren, hat man nicht immer im Leben", zeigte er sich dankbar. "Ich fahre in der ALMS in einem Auto, das jedes Rennwochenende das Potential hat, Rennen zu gewinnen. Und auch in der DTM sitze ich in einem Auto, das das Potential hat, Rennen zu gewinnen. Ich bin in meinem Leben viele Autos gefahren, keine BMWs, aber viele andere, die nicht das Potential hatten, Rennen zu gewinnen. Das ist für mich also eine einmalige Zeit, drüben und hier die Chance zu haben. Viele Leute hätten gerne meinen Job."

Das einzige, was Hands Freude über seine erfüllte Karriere trübt, ist die Tatsache, dass er seine Familie nicht so oft sehen kann. "Ich will auf gar keinen Fall klagen, ich würde meine Familie aber gerne etwas häufiger sehen", gestand er. Über die Reisestrapazen will er sich dagegen nicht beschweren. "Wenn es ums Reisen geht - das ist kein Problem, Hotels - ich mag Hotels, Fliegen ist auch kein Problem für mich. Ich liebe Racing. Wenn ich meine Familie öfter sehen könnte, sie vielleicht zu ein paar Rennen bringen könnte, dann wäre es perfekt."