Im heutigen Qualifying in Valencia haderten gleich mehrere Piloten mit dem Reglement. Im Fokus standen die Reifen - nicht nur bei den beiden Titelkandiaten Martin Tomczyk oder Bruno Spengler, sondern auch beim Überraschungsmann Renger van der Zande, der es bis auf die dritte Position nach vorne schaffte.

Wie Artikel 33.1 des Sportlichen Reglements besagt, darf ein Fahrer im dritten Abschnitt der Qualifikation lediglich einen Reifensatz verwenden, der später sogar noch im vierten Segment zum Einsatz kommen kann. So ist lediglich eine, maximal zwei schnelle Runden möglich. Heute kam erschwerend dazu, dass nach dem Dreher von Edoardo Mortara und dem Abbruch der zweiten Session gleich 13 Autos um die ersten vier Plätze kämpften.

Vier Reifen müssen für Q3 und Q4 reichen, Foto: Audi
Vier Reifen müssen für Q3 und Q4 reichen, Foto: Audi

Zunächst waren viele Zuschauer überrascht, das Spengler im Qualifying keinen zweiten Versuch mehr startete, um eine bessere Position zu erreichen. Schließlich wäre noch genug Zeit gewesen, einen weiteren Anlauf zu starten. "Ich bin meine Runde schon gefahren und mit alten Reifen ist man nicht schneller", berichtete der Kanadier kurz nach seinem Ausscheiden.

Auch Tomczyk kämpfte mit den Reifen - wählte aber eine leicht andere Strategie, die ihn so vor Spengler brachte. In seiner ersten Runde leistete sich der Tabellenführer einen dicken Patzer, reduzierte daraufhin sein Tempo und schonte die Reifen, um direkt eine weitere fliegende Runde zu drehen, die ihn letztlich vor seinen Konkurrenten brachte. Im Gegensatz zu Spengler fuhr Tomczyk in Q3 also vier Runden auf einem Reifensatz.

Nicht ganz so eindeutig war die Lage dagegen bei Renger van der Zande. Obwohl der Niederländer mit seiner ersten schnellen Runde eine exzellente Zeit auf den Asphalt legte, die locker zum Weiterkommen reichte, schickte ihn seine Persson-Truppe erneut auf die Strecke. Noch ist nicht bekannt, ob man dabei einen zweiten Reifensatz verwendete und somit gegen das Reglement verstoß, auch wenn Van der Zande damit nur zwei Runden fuhr und seine Zeit nicht verbesserte. Bereits in der Pressekonferenz befürchtete der Jahreswagen-Fahrer den Verlust von Platz drei - bisher hat die Rennleitung aber keine Strafe verhängt.