Andy Priaulx und Augusto Farfus wurden gestern - wenig überraschend - für das DTM-Projekt von BMW für die kommende Saison bestätigt. Beide Werksfahrer haben schon ein erstes Rollout mit dem neuen M3 absolviert, Farfus testete den neuen Boliden sogar schon ausführlich in Oschersleben. Einig sind sich die beiden ehemaligen WTCC-Piloten vor allem in einer Tatsache: Deutschkenntnisse und Auto müssen noch weiter verbessert werden.

Farfus, der schon 2003 einen Test für Mercedes-Benz im damaligen CLK absolvierte, zeigte sich nach seiner Ausfahrt in Oschersleben sehr zufrieden. "Als Rennfahrer kann man sofort fühlen, ob ein Auto gut und konkurrenzfähig ist, egal um was für ein Auto es sich handelt", berichtet der BMW-Pilot.

Beim neu erbauten M3 für den DTM-Einsatz hätte der Brasilianer sofort ein positives Gefühl gehabt. "Wir wollten einfach nur ein wenig mit dem Auto fahren. Das haben wir geschafft. Wir haben sogar mehr gemacht, als wir uns erhofft hatten. Trotzdem liegt noch ein weiter Weg vor uns, die ersten Rennsiege sind noch in weiter Ferne."

Priaulx hält einen Einstieg in die DTM sogar für so komplex wie eine Formel-1-Operation. "Audi und Mercedes haben viel mehr Erfahrung, wir müssen erst einmal alles verstehen und die Lernkurve überstehen", so der mehrfache Tourenwagen-Weltmeister. "Wir werden nächstes Jahr viel vor Zuschauern testen. Positiv ist, das Auto bereits früh auf die Strecke gebracht zu haben. Die Rennwochenenden werden aber viel intensiver, dort gibt es neue Herausforderungen und Hürden zu meistern. Wir wollen konkurrenzfähig sein, vielleicht nicht direkt am Anfang, aber wir werden es sein."

Zehn Monate bis zum Renneinsatz

Das ist das neue DTM-Auto von BMW, Foto: BMW AG
Das ist das neue DTM-Auto von BMW, Foto: BMW AG

Bis zum ersten Renneinsatz sind es noch fast zehn Monate. Einen festen Plan hat man bei BMW nicht. "Wir wussten ja zuvor gar nicht, wann das Auto fertig sein würde. Wir haben immer neue Teile bekommen und es gab auch immer wieder Probleme", so Farfus über die Zeit vor dem Test in Oschersleben. Wann BMW auf anderen Strecken testen wird, steht noch nicht fest. "Momentan haben wir noch große Sprünge in den Rundenzeiten und nehmen große Änderungen am Setup vor. Wenn wir in die Nähe des Limits kommen, dann können wir uns spezielle Strecken aussuchen", fügt Priaulx hinzu.

Nach ihren Einsätzen in der WTCC, in Le Mans und beim 24 Stunden Rennen auf der Nürburgring Nordschleife sei das DTM-Projekt ihr bisher größter Karriereschritt. "Wir sind verdammt stolz auf diesen Moment. Schaut euch das Auto an, es sieht fantastisch aus", sagten die beiden nach der Präsentation in München.