Audi schickt sich an, den Titel wieder nach Ingolstadt zu holen. Bei drei der ersten vier Rennen stand am Ende ein Audi-Pilot ganz oben auf dem Podest. Zuletzt sicherte sich Martin Tomczyk in seinem Jahreswagen zwei Siege in Spielberg und am Lausitzring. Zum zweiten Mal nach 2007 reist er als Spitzenreiter in Nürnberg an.

Tomczyk betrachtet den Norisring nicht unbedingt als seine Lieblingsstrecke, hat dort aber schon gute Ergebnisse erzielt. Im vergangenen Jahr war er im Qualifying schnellster Audi-Pilot. "Viele fragen mich, ob wir unsere Form fortsetzen können", so der gebürtige Rosenheimer. "Das ist schwierig zu sagen, weil der Norisring in den letzten neun Jahren ein hartes Pflaster für uns war."

Letzter Jubel 2002

In der Tat gilt der Norisring nicht gerade als Paradestrecke für Audi. Seit acht Jahren warten die Ingolstädter auf einen Sieg in der "Heimat". 2002 hatte mit Laurent Aiello zuletzt ein Audi-Pilot auf der 2,3 km langen Strecke triumphiert. "Der Norisring ist in den letzten Jahren immer ein sehr schwieriges Terrain für uns gewesen. Wir waren zwar schon oft knapp dran, aber es hat nie ganz funktioniert", gab auch Motorsportchef Wolfgang Ullrich zu.

Er hoffte, dass Audi mit dem derzeitigen Rückenwind für die Wende sorgen kann. Das hatte schon in der Lausitz funktioniert, als Tomczyk in "Mercedes-Land" einfiel und für einen Ingolstädter Doppelsieg sorgte. Vorteil Tomczyk: In den vergangenen beiden Jahren hatte jeweils ein Jahreswagen am Norisring triumphiert. "Jamie [Green] hat in der Vergangenheit mit einem Vorjahreswagen dort gewonnen", erinnerte sich Tomczyk hoffnungsvoll zurück. "Ich hoffe, das können wir auch. Wenn jetzt einmal ein Audi-Jahreswagen dort gewinnt, wäre das doch auch mal nicht schlecht."

Schafft Ekström die Kehrtwende?

Während Tomczyk derzeit auf einer Welle der Euphorie schwimmt, sieht das bei Mattias Ekström ganz anders aus. Nach seinem zweiten Platz zum Auftakt am Hockenheimring, fährt der Schwede den Erwartungen bislang völlig hinterher. In den vergangenen beiden Rennen reiste er ohne Punkte ab. Am Norisring müssen Punkte her, wenn er noch eine Chance auf den Titel haben will.

"Das Rennen ist unser Heimspiel", so Ekström. "Es wäre schön, nochmal ein so gutes Ergebnis zu realisieren wie im Vorjahr. Vielleicht wird es sogar noch ein kleines bisschen besser." Im vergangenen Jahr musste er sich lediglich Green geschlagen geben. Diesmal mischt noch ein weiterer Jahreswagen ganz oben mit - aus dem eigenen Lager.