Ein Finale mit drei Titelkandidaten aus einem Lager - das gab es seit der DTM-Wiedergeburt im Jahr 2000 noch nie. Bruno Spengler, Paul Di Resta und Gary Paffett werden in Shanghai um die Krone der Saison 2010 kämpfen. Aber wie viel Risiko werden die Teamkollegen eingehen, wenn es am Ende darauf ankommt?

Im Grunde sind sich alle drei Kandidaten einig - das Risiko muss so gering wie nur irgendwie möglich gehalten werden. "Man kann vorher auch gar nicht kalkulieren, wie viel Risiko man in einer bestimmten Situation eingehen würde", findet Tabellenführer Bruno Spengler. "Zunächst gilt unsere Aufmerksamkeit der Vorbereitung am Freitag und dem Qualifying am Samstag - das Rennen ist eine ganz andere Geschichte."

Letztlich müsste man situationsbedingt entscheiden und immer auf jede Kleinigkeit vorbereitet sein. Einen Vorteil hat Bruno Spengler allerdings - er hat immerhin drei Punkte Vorsprung. "Deswegen muss ich wohl etwas mehr Risiko eingehen", meint Paul Di Resta. "Denn ich muss am Ende vor Bruno sein, wenn ich den Titel holen will."

Völlig entspannt geht Gary Paffett in das Finale. Er ist der einzige der drei Mercedes-Piloten, der bereits einen Titel auf dem Konto hat. Mit neun Punkten Rückstand ist seine Ausgangslage denkbar einfach - um überhaupt noch eine Chance zu haben, muss er auf dem Stadtkurs von Shanghai zwingend den Sieg holen.

"Ob das reicht, um die Meisterschaft zu gewinnen, entscheiden allerdings andere", so Paffett. Und wie ist das nun mit dem Risiko? "Wir haben schon das ganze Jahr hart und fair gegeneinander gekämpft, niemand von uns wird einen Konkurrenten aus dem Rennen schießen, um mehr Punkte zu bekommen..."