Die Ausbeute für Hermann Gaßner junior während des Rallyeweltmeisterschaftsllaufs auf Sardinien war gering: Lediglich zwei Top 5 Zeiten in der PWRC konnte das deutsche Nachwuchstalent für sich verbuchen.

Zunächst war er am Freitag gut gestartet und arbeitete sich auf den siebten Platz in der PWRC vor. Doch auf der fünften Wertungsprüfung brach in einer engen Rechtskurve die Spurstange am Mitsubishi Evo 9, das Auto war nicht mehr lenkbar. Statt rechts abzubiegen, rutschte Gaßner geradewegs eine Böschung hinunter. Der Evo wurde durch die dort liegenden Felsen stark beschädigt.

Nachdem das Auto am Abend sicher geborgen werden konnte, machte das Kathrein Renn- und Rallyeteam von der Möglichkeit "Super Rally" Gebrauch: Falls die Mechaniker innerhalb von drei Stunden die Reparatur schaffen, dürfte Gaßner junior mit einer entsprechenden Strafzeit weiterhin an der Rallye teilnehmen. Das Serviceteam schöpfte die Zeit voll aus, das Rallyeauto stand am nächsten Morgen wieder starklar bereit.

Doch auch diesmal wehrte das Glück nicht lang. Auf der Überführungsroute von der achten zur neunten Wertungsprüfung musste ein kleines Flussbett durchquert werden. Dabei gelang durch einen defekten Turboschlauch Wasser in den Ladeluftkühler und brachte das Auto abrupt zum Stehen. Damit konnte der Surheimer die letzten Samstagsprüfungen nicht in Angriff nehmen. Doch dem Kathrein Renn- und Rallyeteam half erneut das "SuperRally" System weiter, so dass der Youngster am Sonntag erneut starten konnte.

Nach mehreren guten Zeiten auf den letzten fünf Wertungsprüfungen schien die Pechsträhne endlich ein Ende zu haben. Doch weit gefehlt: In der letzten Wertungsprüfung gab der Turbo des Evo den Geist auf. Gaßner junior erreichte allerdings noch den Servicepark im Hafen von Olbia, bis zum Ziel im Luxushafen von Porto Cervo waren es gerade mal noch 31 Kilometer. Doch der Defektteufel kannte kein Erbarmen: Wenige Meter vor dem ersehnten Podium ging der Motor aus und lies sich nicht mehr starten.

Während die Mechaniker der Ursache auf den Grund gehen, ist Hermann Gaßner junior nachdenklich: "Die Rallye war unglaublich hart und ich bin sehr enttäuscht, dass ich den vierten Platz von Portugal nicht wiederholen konnte," blickt er erschöpft zurück, "dennoch habe ich wieder viel dazu gelernt und ich freue mich schon jetzt, das in Polen umsetzen zu können." Die Rally of Poland stand zunächst auf wackligen Füßen, kann nun aber doch mit kleinem Budget bestritten werden - wenigstens ein Lichtblick für den jungen Surheimer.