Sie sind als Chefmechaniker am Auto von Nasser Al-Attiyah eingesetzt. Man sagt, Erfahrung sei bei der "Dakar" alles ...
Martin Hassenpflug: Die ‚Dakar' 2010 ist tatsächlich bereits meine sechste, seit zwei Jahren arbeite ich als Car Chief. Vergangenes Jahr am Fahrzeug von Dieter Depping, jetzt bei Nasser Al-Attiyah und Timo Gottschalk. Am Race Touareg jede einzelne Schraube in- und auswendig zu kennen, ist enorm wichtig, um präzise und effizient zu sein. Wenn man das Auto zusammen mit der restlichen Fahrzeug-Crew von Grund auf aufgebaut hat, ist es wie ein eigenes Baby. Entsprechend akribisch möchte man jeden Tag seinen Job machen.

Die Arbeit ist innerhalb der Fahrzeug-Crew streng hierarchisch organisiert. Wie muss man sich den Ablauf beim Service vorstellen?
Martin Hassenpflug: Der Car Chief ist das Bindeglied zwischen Renningenieur und den Mechanikern und sorgt dafür, dass die Arbeit möglichst perfekt verteilt ist. Er ist auch verantwortlich für die anfallenden Arbeiten am Auto. Jeder im Team kennt seine Aufgaben vorher genau, was den normalen Service und die Kontrollen angeht. Doch wenn tatsächlich mal etwas außer der Reihe erledigt werden muss, teile ich als Chefmechaniker die Arbeit ein.

Man ist also Ansprechpartner für Renningenieur einerseits und Mechaniker-Kollegen andererseits. Wie muss ein guter Car Chief gestrickt sein?
Martin Hassenpflug: Zu allererst hat man Vorbildfunktion und muss absoluter Teamplayer sein. Schließlich ist die Rallye Dakar die härteste auf der Welt, auch was den täglichen Service angeht. Da sind auch schon mal Motivationskünste gefragt. Jeder kann einmal einen schlechten Tag haben, doch jeder in der Truppe will seinen Job so perfekt wie möglich machen. Also ist auch die Liebe zum Detail eine echte Mechaniker-Eigenschaft.