"Wer bremst, verliert", besagt zumindest eine gern zitierte Motorsportweisheit. Aber: Wer nicht mehr richtig bremsen kann, verliert noch mehr. Das mussten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann auf den ersten Kilometern der zweiten Dakar-Prüfung feststellen. Vermutlich durch einen Steinschlag ausgelöst, funktionierte die Bremse des Buggy nicht richtig. Noch vor der 50-Kilometer-Marke hielten die Deutschen an, werkelten am Bremskreislauf und stellten die Vorderradbremse schließlich ab. Problem gelöst. Trotz fehlender Vorderradbremse konnten die Piloten des HS RallyeTeams in den Zwischenzeiten das Tempo der anderen Buggies mitgehen, bis Kahle/Schünemann durch ein weiteres Problem eingebremst wurden. Ein Defekt am elektrischen Hauptstromschalter sorgte immer wieder für eine Unterbrechung des Stromkreislaufs. Die zweite Prüfung brachte Kahle und Schünemann erneut kein Glück. Im vergangenen Jahr verloren die beiden Deutschen drei Stunden auf den Spitzenreiter, diesmal nur zwei. Der Rückstand auf Pascal Thomasse im führenden Buggy beträgt nun 1:29:51. In der Gesamtwertung liegt der Buggy des HS Rallye-Teams auf Platz 70.

Platz 28 für den Racetruck

MAN Racetruck mit Mathias Behringer, Foto: Kahle Motorsport
MAN Racetruck mit Mathias Behringer, Foto: Kahle Motorsport

Einige Positionen hat auch der MAN-Racetruck des HS RallyeTeams eingebüßt. Mathias Behringer, Siegfried Schadl und Hugo Kupper lagen nach 90 Kilometern noch in Schlagdistanz zu den Top Ten, fielen anschließend jedoch zurück und beendeten die Etappe auf Platz 35. In der Gesamtwertung rutschten sie auf Rang 28 ab. Christina Meier hingegen erlebte eine gute Etappe. Die sympathische Motorradfahrerin erzielte die 109. Zeit und verbesserte sich im Gesamtklassement auf Platz 104.

Stimmen zur Etappe:

Matthias Kahle

"Anscheinend haben wir eine Art Zweite-Prüfung-Syndrom. Im letzten Jahr hatten wir auf der zweiten WP Schwierigkeiten, diesmal genau das gleiche Spiel. Aber vielleicht ist das ja auch ein gutes Omen für uns: Denn letztes Jahr haben wir am Ende ja noch unsere Klasse gewonnen."

Dr. Thomas M. Schünemann

"Wir hatten heute vom Start weg Probleme und haben viel Zeit verloren. Defekte Bremsen sind eine Gefahr für Zuschauer und Piloten. Entsprechend sind wir auf Sicherheit gefahren. Die Profis von Fast&Speed werden den Buggy jetzt reparieren. Morgen starten wir unsere Aufholjagd. Wir haben zwar anderthalb Stunden auf die anderen Buggies verloren, aber die Rallye ist noch lang, wir schauen daher optimistisch nach vorn."