Unternehmen Titelverteidigung: Volkswagen startet im Januar erneut bei der Rallye Dakar. Ein Jahr nach dem Triumph des Herstellers bei der Premiere in Argentinien und Chile - dem ersten mit einem Diesel-Automobil - startet Volkswagen mit fünf Race Touareg. Und einer neuen sportlichen Herausforderung: die Dakar-Trophäe erneut zu erobern. Doch was bedeutet die 32. Ausgabe der Rallye Dakar sportlich für die fünf Fahrer/Beifahrer-Duos? Welche Herausforderungen werden an die Technik gestellt? Und wie wird die komplexe Logistik organisiert?

"Der Sieg bei der Rallye Dakar war der größte Erfolg für Volkswagen im Motorsport", so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Doch dieser Triumph ist bereits Geschichte. Unser neues Ziel lautet klar, bei der Rallye Dakar 2010 erneut zu beweisen, dass der Race Touareg weiterhin das ist, was ihn zum Dakar-Sieger machte: das zuverlässigste und schnellste Marathon-Rallye-Fahrzeug weltweit. Die Vorfreude und die Motivation, zu zeigen, dass der Rallye-Dakar-Sieg im Vorjahr kein Zufall war, sind im Team riesengroß. Wir sind bereit für diese neue Herausforderung."

Erwarte das Unerwartete:

Bei der Rallye Dakar 2010 erwartet die Teilnehmer eine noch härtere Prüfung als in den Jahren zuvor. Bei der zweiten Dakar auf südamerikanischem Boden spielt das trockenste Gebiet der Welt dabei eine Hauptrolle: In der Atacama-Wüste werden nicht weniger als vier der 14 Etappen ausgetragen. Neben den Herausforderungen von hohen Dünen mit tiefem Sand zählen auch zwei Anden-Überquerungen mit Höhen von bis zu 4.700 Metern über Normalnull sowie schnelle Schotterprüfungen auf hartem Untergrund zu den täglichen Herausforderungen. Neben den Piloten und Copiloten selbst absolviert dabei auch das gesamte Team einen Marathon, um eine bestmögliche Logistik zu gewährleisten.

Alles wird bis ins Detail geplant, doch das Unerwartete bleibt nie aus., Foto: Volkswagen Motorsport
Alles wird bis ins Detail geplant, doch das Unerwartete bleibt nie aus., Foto: Volkswagen Motorsport

9.500 Kilometer von Ozean zu Ozean und wieder zurück: Die Rallye Dakar in Argentinien und Chile ist der härteste Motorsport-Marathon weltweit. Schnelle Schotterpassagen wechseln sich täglich mehrfach mit Abschnitten im tiefen Sand ab. Hügelige, verwundene Strecken mit schmalen Pfaden stehen ebenso auf der Agenda wie die Durchquerung von flachen, weiten Tiefebenen. Eine besonders große Herausforderung bilden die zwei Andenüberquerungen bei den Grenzübertritten zwischen Argentinien und Chile, bei denen Höhen von bis zu 4.700 Metern über Normalnull anstehen. Bei allem kann Volkswagen als Siegermannschaft bei der Dakar 2009 im Jahr 2010 auf wertvolle Erfahrungen zurückgreifen. So wurde bereits vor Jahresfrist eine ausgeklügelte Höhenapplikation der Motorelektronik entwickelt, die die Leistungseinbußen bei höhenbedingt geringerem Sauerstoffanteil trotz der nötigen Eingriffe in Grenzen hält.

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser facettenreichen Motorsport-Kategorie ist die Wartung der Fahrzeuge in den Biwaks. Dabei hat die Service-Mannschaft selbst täglich einen Marathon zu bewältigen, um an den verschiedenen Etappenzielorten in Argentinien und Chile einen perfekten Service zu garantieren. Und das bei teils extremer Hitze und bei starker Verschmutzung der Fahrzeuge.

Um auf die extremen Anforderungen der Dakar bestens vorbereitet zu sein, werden bei Volkswagen alle Fahrzeugkomponenten des Race Touareg während ihrer Entwicklung auf Herz und Nieren geprüft. Dabei bekommen nur jene Teile Starterlaubnis, die zuvor ganze Dakar-Distanzen im Testbetrieb problemlos absolviert haben. Ohne Langzeit-Überprüfung ist ein Einsatz während des wichtigsten Wettbewerbseinsatzes des Jahres auch für kleinste Detaillösungen undenkbar.

Für das Jahr 2010 hat der Race Touareg Verbesserungen im Detail erfahren. Dabei standen keine Leistungssprünge, sondern die Haltbarkeit der einzelnen Komponenten im Blickpunkt der Ingenieure. So wurde beispielsweise die Standfestigkeit im Getriebebereich verbessert und die Spannungs-Versorgung des Bord-Netzes bei Extrembedingungen weiter stabilisiert. Zudem wurden die Kühlung der Bremsen für eine längere Haltbarkeit dieser Komponenten und die Standfestigkeit des Ladeluftkühlers weiter optimiert.