Mit einem Vorsprung von nahezu 90 Minuten brauchte Marc Coma, der unumstrittene Spitzenreiter der Gesamtwertung am Donnerstag nicht mehr aufs Ganze zu gehen. Ohne bewusste Risiken einzugehen, fuhr der Katalane die zwölfte Etappe klug nach Hause. Coma behielt mit einem Vorsprung von zwei Minuten auf seinen nächsten Widersacher David Frétginé ein ausreichend hohes Renntempo, sodass der hinter ihm liegende Spanier ihn nicht gefährlich werden konnte.

Marc Coma ging kein Risiko ein, Foto: Repsol Media
Marc Coma ging kein Risiko ein, Foto: Repsol Media

Kurzum: Das Rennen eines vermutlichen Dakar-Gewinners. Einmal mehr bewies Cyril Despres seine Stärken. Die mit Blick auf seine Gesamtsiegchancen verheerenden Reifenprobleme zu Beginn der Rallye schienen bei der Rückkehr nach Argentinien längst der Vergangenheit anzugehören. Der KTM-Pilot machte sich keine Gedanken über die anderen, übernahm die Führung der Wertungsprüfung nach dem ersten Messpunkt CP (Km 62) und behauptete diese bis ins Ziel.

"In den Dünen wurde mir etwas mulmig zumute. In dem äußerst lockeren Sand war es sehr beschwerlich. Wenn man zwei oder drei Piloten überholt und nach vierstündiger Wertungsprüfung als Erster ankommt, bereitet einem das doch Freude", erklärte Despres. Insgesamt weist seine Titelbilanz nun 20 Tagessiege bei der Dakar aus. Im Ziel liegt Despres über eine Minute vor Marc Coma und knapp neun Minuten vor Gerard Farres Guell. Gestartet von Platz 20 landete der Spanier mit der drittbesten Zeit des Tages eine Überraschung.

Der Titelverteidiger profitierte dabei von den Ölproblemen bei David Frétigné, der über zehn Minuten auf dieser Etappe verlor, und eroberte in der Gesamtwertung Rang zwei. Im Ziel erzählte David Frétigné: "Wenn ich den Ölmessstab herausziehe, ist er trocken. Da ist nicht ein einziger Tropfen Öl. Ich habe keine Ahnung, wie ich es hierhin geschafft habe."