Carlos Sainz wollte es heute von Kayes nach Tamacounda wieder wissen. Schon gestern hatte er gesagt, dass er weitere Tagessiege einfahren will. Das hat er heute wieder in die Tat umgesetzt. Der Spanier holte sich damit den vierten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar. Anscheinend geht ihm der Rückstand aufgrund der technischen Probleme näher als er zugeben will. Wenn es schon nicht der Gesamtsieg sein soll, dann wenigsten Führender bei den Tagessiegen. Dieser Titel ist zumindest VW Motorsport nicht mehr zu nehmen: Carlos Sainz, Carlos Sousa und Giniel de Villiers haben bisher insgesamt acht Tagessiege eingefahren.

Mitsubishi riskiert nichts., Foto: Mitsubishi
Mitsubishi riskiert nichts., Foto: Mitsubishi

Zweiter der heutigen Etappe wurde Stéphane Peterhansel. Die gesamte Prüfung über kämpften der Franzose und der Volkswagen-Pilot Marc Miller um die Führung. Der Mitsubishi-Pilot konnte Platz eins die gesamte Zeit für sich beanspruchen. Auch am CP1 hatte Peterhansel noch die Nase vorne, vor Marc Miller und Carlos Sainz. Doch Sainz drehte auf den letzten Kilometern noch einmal auf und gewann mit 26 Sekunden Vorsprung. Peterhansel allerdings konnte den Platz vor Miller halten und wurde mit 1:52min Vorsprung auf den Amerikaner Zweiter. Das ist aber für Stéphane Peterhansel kein Grund zur Beunruhigung. Sainz hat ohnehin einen viel zu großen Rückstand im Gesamtklassement und Luc Alphand kam nur auf Rang sechs ins Ziel. Peterhansel war heute wohl eher darauf bedacht, nicht wie letztes Jahr, an einem Baum zu enden. Alphand verlor somit 4:46min auf seinen Teamkollegen Peterhansel. Der Franzose hatte auch am CP1 den sechsten Platz inne. Vielleicht hat aber auch die gestern angedeutete Stallregie dazu beigetragen.

Marc Miller konnte seine Leistung von Beginn der Prüfung nicht bis ins Ziel fortführen. Der Amerikaner hatte an allen Messpunkten immer nur ein paar Sekunden hinter Peterhansel gelegen. Am CP1 betrug sein Rückstand allerdings schon 1:36min. Im Ziel fehlten dem Volkswagen-Piloten dann 2:18min auf seinen Teamkollegen Sainz und 1:52min auf Peterhansel. Auch Carlos Sousa zeigte sich mit Platz vier wieder in der Spitzengruppe. Am ersten Checkpoint lag er noch auf dem fünften Rang mit 4:26min Rückstand auf Peterhansel. Zwar verlor er bis ins Ziel noch mehr Zeit, profitierte aber von Sergey Shmakov, der mehrere Plätze einbüßte. Sousa aus dem Team "Lagos" wird sich ärgern. Ohne die verschiedenen Defekte, die ihn und seinen Beifahrer Andy Schulz ereilt hatten, könnte er auch um den Gesamtsieg mitfahren.

Al Attiyah muss aufpassen., Foto: X-Raid
Al Attiyah muss aufpassen., Foto: X-Raid

Fünfter der 13. Etappe wurde Jean-Louis Schlesser mit nur einer Sekunde Vorsprung auf Alphand. Am CP1 lag der Franzose nur auf dem neunten Rang mit 6:35min Rückstand. Bis ins Ziel konnte er rund eine Minute und vier Plätze gutmachen. Der Buggy-Pilot hält damit seinen dritten Platz in der Gesamtwertung. Zumal sein ärgster Konkurrent Nasser Al Attiyah heute nur auf dem 12. Platz im Ziel ankam. Der BMW-Pilot verlor dadurch 6:56min auf Schlesser.

Wieder eine sehr gute Leistung zeigte Sergey Shmakov. Der Russe erreichte auf den letzten Etappen immer wieder die Top Zehn. Shmakov hielt sich die gesamte Prüfung über in den Top fünf auf. Am CP1 hatte er noch den vierten Platz inne. Auf den letzten Kilometern verlor er allerdings 3:20min und fiel somit auf den siebten Rang hinter Luc Alphand zurück. Für den 38-Jährigen sein bestes Ergebnis bei dieser Dakar. Hinter dem Russen auf Rang acht beendete Nani Roma die 13. Etappe. Wie sein Teamkollege Hiroshi Masuoka fungiert auch der Spanier als schnelle Assistenz für Peterhansel und Alphand.

Bei De Villiers ist der Wurm drin., Foto: VW-Motorsport
Bei De Villiers ist der Wurm drin., Foto: VW-Motorsport

Die Top Zehn schließen Miguel Barbosa und Giniel de Villiers ab. Der Portugiese ist in einem Proto unterwegs. Er ist bereits zum zweiten Mal nach der zweiten Etappe in den Top zehn vertreten. De Villiers konnte sein Ziel, einen weiteren Tagessieg, nicht erreichen. Dabei sah es während der Prüfung noch ganz gut für den Südafrikaner aus. Doch am CP1 war er schon auf den achten Rang zurückgefallen und hatte 6:14min Rückstand auf Peterhansel. Bis ins Ziel verlor er weitere 4:23min und zwei Plätze.

Robby Gordon beendete die 13. Etappe auf der elften Position. Der Amerikaner dürfte sich mit seinem Hummer schwer getan haben, zwischen den Bäumen durchzufahren. Jutta Kleinschmidt beendet die Prüfung auf dem 20. Rang mit 20:24min Rückstand auf Sainz.

Trifft Alphand die Stallorder?, Foto: VW-Motorsport
Trifft Alphand die Stallorder?, Foto: VW-Motorsport

In der Gesamtwertung hat die heutige Etappe keine großen Veränderungen gebracht. Stéphane Peterhansel liegt immer noch in Führung und Luc Alphand ist immer noch Zweiter. Allerdings ist der Abstand jetzt etwas größer geworden. Alphand hat jetzt 11:15min Rückstand auf seinen Teamkollegen. Auch der Druck von hinten wird nicht größer. Jean-Louis Schlesser hat mehr als eineinhalb Stunden Rückstand auf die Spitze. Auch der Franzose konnte heute seinen dritten Rang weiter stabilisieren. Nasser Al Attiyah hat durch seinen 12. Rang nun mehr als eine halbe Stunde Rückstand auf Schlesser. Wenn Al Attiyah weiter Zeit verliert, dann wird ihm auch der Einspruch gegen die 39min-Strafe auch nicht mehr helfen.

Der Mann aus Katar muss seinen Blick verstärkt nach hinten richten. Marc Miller konnte als bester Volkswagen Motorsport Pilot den Abstand auf 8:02min verkürzen. Hiroshi Masuoka scheint keine Gefahr mehr für Miller zu sein. Der Japaner hat jetzt fast 25min Rückstand und wird den auch nur schwer verkürzen können, da er als Assistenz für seine Teamkollegen unterwegs ist.

Für morgen bleiben die Ziele der beiden großen Teams Mitsubishi und Volkswagen gleich. Während Peterhansel und Alphand nichts riskieren werden, blasen die VW-Piloten zum Angriff, um weitere Tagessiege einzufahren.

Ergebnis 13. Etappe

Platz Fahrer (Fahrzeug) Zeit/Rückstand
1. Carlos Sainz (Volkswagen) 02:30:22
2. Stéphane Peterhansel (Mitsubishi) + 0:26 Minuten
3. Marc Miller (Volkswagen) + 2:18 Minuten
4. Carlos Sousa (Volkswagen) + 5:03 Minuten
5. Jean-Louis Schlesser (Buggy) + 5:11 Minuten
6. Luc Alphand (Mitsubishi) + 5:12 Minuten
7. Sergey Shmakov (Buggy) + 5:41 Minuten
8. Nani Roma (Mitsubishi) + 6:06 Minuten
9. Miguel Barbosa (Proto) + 9:10 Minuten
10. Giniel de Villiers (Volkswagen) + 10:37 Minuten