Mitsubishi hat es mal wieder nicht geschafft. Mal wieder sind sie am ersten Tagessieg vorbeigefahren. Carlos Sainz hingegen darf sich den dritten Etappensieg der diesjährigen Dakar auf seinem Konto gutschreiben. Für Volkswagen Motorsport ist das der siebte Tagessieg und das Team macht damit deutlich, dass sie ohne die technischen Probleme immer noch in Führung liegen würden.

Ein weiterer Erfolg für Volkswagen ist auch der zweite Platz von Carlos Sousa aus dem Kundenteam "Lagos". Sousa lag am CP1 noch auf dem fünften Rang. Doch schon am 227km-Punkt hatte er sich auf den zweiten Platz vorgefahren und konnte ihn bis ins Ziel halten. Carlos hingegen hatte sich mit Nani Roma fast die ganze Etappe um die Spitze gestritten.

Alphand kommt Peterhansel näher., Foto: Mitsubishi
Alphand kommt Peterhansel näher., Foto: Mitsubishi

Allerdings braucht sich Mitsubishi keine Sorgen zu machen. Stéphane Peterhansel und Luc Alphand bleiben souverän in Führung. Doch wird es zwischen den Beiden wieder enger. Luc Alphand beendete die 12. Etappe auf dem dritten Rang, während sein Teamkollege nur auf dem sechsten Platz ins Ziel kam. Zu Beginn der Prüfung lag Alphand immer nur Sekunden hinter Carlos Sainz. Am CP1 waren es "schon" 1:17min und der Rang vier. Bis ins Ziel verlor er noch über drei Minuten, konnte aber von Problemen bei Robby Gordon profitieren. Peterhansel büßte ebenfalls während der Prüfung Zeit auf die Spitze ein und hatte am Ende über acht Minuten Rückstand.

Die besten Chancen einen Tagessieg für Mitsubishi zu holen, hatte Nani Roma. Er rückte am 82km-Punkt Carlos Sainz auf den Pelz und konnte ihn bis zum nächsten Punkt bei 110km sogar überholen. Auch am folgenden Checkpoint hatte Roma noch die Führung inne. Doch ab dann wurde er zurückgereicht. Am 227km-Punkt war der Spanier auf den fünften Platz zurückgefallen und hielt diese Position bis ins Ziel. Hiroshi Masuoka wurde anscheinend wieder von Problemen geplagt. Der Zweite vom Dienstag erreichte heute nur den momentan 19. Platz.

Al Attiyah kämpft um den 3. Rang., Foto: X-Raid
Al Attiyah kämpft um den 3. Rang., Foto: X-Raid

Vierter der 12. Etappe wurde der BMW-Pilot Nasser Al Attiyah. Der Katarer hatte die Etappe eröffnet, fiel aber immer wieder aus den Top fünf heraus. Am ersten Checkpoint lag er sogar nur auf dem siebten Rang mit 2:40 Minuten Rückstand. Zwar verlor er auf den folgenden Kilometern weiter an Zeit, ein Teil seiner Konkurrenten aber noch mehr. Al Attyah erreichte damit trotz eines rund sechs minütigen Rückstandes den vierten Platz.

Wieder einmal vorne dabei war auch der Pole Krystof Holowczyc auf dem siebten Rang. Der Nissan-Pilot war während der gesamten Etappe eher unauffällig. Am Checkpoint reihte er sich auf der neunten Position ein. Bis ins Ziel konnte er aber noch zwei Plätze gutmachen. Er profitierte vor allem von den Problemen bei Robby Gordon und Giniel de Villiers, die beide aus den Top Zehn herausfielen. Das nutzte auch Volkswagen-Pilot Mark Miller aus, der auf den achten Rang ins Ziel kam. 1:12min hinter Miller liegt der Russe Sergey Schmakov im Buggy. Am CP1 lag er mit 5:11 Minuten Rückstand noch auf dem elften Platz. Bis ins Ziel verlor er zwar weitere sechs Minuten, konnte aber auch an weiteren Konkurrenten vorbeiziehen. Jean-Louis Schlesser schließt die Top Zehn ab. Der Franzose war schon während der gesamten Prüfung nicht in der Spitzengruppe aufgetaucht. Am CP1 belegte der Buggy-Pilot noch den 14. Platz hinter Jutta Kleinschmidt. Diese konnte er überholen und profitierte zudem ebenfalls von Problemen seiner Konkurrenten. Kleinschmidt wurde am Ende Elfte.

Für De Villiers lief es schon besser., Foto: VW-Motorsport
Für De Villiers lief es schon besser., Foto: VW-Motorsport

Robby Gordon schob sich während der Prüfung immer wieder unter die ersten Drei. Allerdings konnte der Amerikaner seine Leistung nicht bis ins Ziel retten. Vielleicht litt er, wie schon bei den letzten Prüfungen, wieder unter Benzinmangel. Auch Giniel de Villiers verlor viele Plätze. Der Südafrikaner lag am CP1 noch auf dem sechsten Rang mit nur 2:19min Rückstand auf den Führenden Nani Roma. Im Ziel fehlte dem Volkswagen Piloten allerdings fast eine halbe Stunde.

In der Gesamtwertung liegt Mitsubishi weiterhin souverän in Führung und sollte sie nicht in den letzten Tagen noch das große Pech ereilen, wird das auch so bleiben. Allerdings kommt Luc Alphand seinem Teamkollegen auf 6:29min näher - Mitsubishi dürfte es egal sein. Jean-Louis Schlesser liegt zwar auf dem dritten Rang, aber mit 1:34:02 Stunde außer Reichweite auf die Spitze. Der Franzose muss seinen Blick eher nach hinten richten. Dort wartet Nasser Al Attiyah auf seine Chance. Der BMW-Pilot hat 24:02 Minuten Rückstand auf Schlesser. Allerdings bekam er gestern noch nachträglich eine 29min-Strafe aufgebrummt. Doch gegen diese will der Teamchef Sven Quandt noch vorgehen. Zwischen dem Vergehen (zu schnelles Fahren) und der Strafe lagen fast sechs Tage – zu lange aus Sicht des Teams. Sollten sie mit ihrem Protest durchkommen, würde er den dritten Platz zurückerlangen.

Masuoka im Kampf um Platz 5., Foto: Repsol
Masuoka im Kampf um Platz 5., Foto: Repsol

Bester Volkswagen-Pilot ist zur Zeit Mark Miller. Der nun Fünftplatzierte zog heute an Mitsubishi-Pilot Hiroshi Masuoka vorbei und liegt mit 11:15min vor dem Japaner. Jetzt nimmt der Amerikaner sein nächstes Opfer ins Visier. Nasser Al Attiyah hat 17:51min Vorsprung und die sind durchaus einholbar. Aber auch Masuoka auf dem sechsten Platz wird weiterhin versuchen Mark Miller wieder einzufangen.

Die morgige Strecke wird Carlos Sainz wieder entgegenkommen. Auch die ähnelt einer WRC-Prüfung. Die Teilnehmer erwartet harter, steiniger Untergrund. Die Mitsubishi-Piloten Stéphane Peterhansel und Luc Alphand werden es ruhig angehen. Beide haben schlechte Erinnerungen und stehen vor allem den Bäumen eher skeptisch gegenüber. Wirklich unter Druck stehen die Beiden aber nicht. Allerdings wird es weiterhin einen harten Kampf um die folgenden Plätze geben. Für Spannung ist also weiterhin gesorgt.

Ergebnis 12. Etappe

Platz Fahrer (Fahrzeug) Zeit/Rückstand
1. Carlos Sainz (Volkswagen) 02:58:56
2. Carlos Sousa (Volkswagen) + 3:53 Minuten
3. Luc Alphand (Mitsubishi) + 4:52 Minuten
4. Nasser Al Attiyha (BMW) + 6:10 Minuten
5. Nani Roma (Mitsubishi) + 6:32 Minuten
6. Stéphane Peterhansel (Mitsubishi) + 8:19 Minuten
7. Krystof Holowczyc (Nissan) + 9:58 Minuten
8. Mark Miller (Volkswagen) + 31:09 Minuten
9. Sergey Shmakov (Buggy) + 11:19 Minuten
10. Jean-Louis Schlesser (Buggy) + 311:31 Minuten