Eigentlich sollte die Dakar schon vor zwei Tagen Mali erreicht haben. Doch Sicherheitsbedenken des französischen Außenministeriums bewirkten eine kurzfristige Änderung des Routenverlaufes. Ursprünglich sollte es von Nema in Mauretanien direkt nach Timbuktu gehen. Ja, diesen Ort gibt es wirklich und er liegt in Mali. Merken Sie sich das, falls Sie irgendwann einmal Kandidat bei Günther Jauch sein sollten.

Fast schon Routine für die Malier: Die Rallye Dakar in ihrem Land, Foto: Mitsubishi
Fast schon Routine für die Malier: Die Rallye Dakar in ihrem Land, Foto: Mitsubishi

Die Sicherheitslage im Norden Malis wird jedoch durch bewaffnete, grenzüberschreitend operierende Gruppierungen erheblich gefährdet, die sich vornehmlich auf Überfälle westlich anmutender Reisegruppen spezialisiert haben. Auch die 2003 in der Sahara entführten Deutschen wurden nach Mali verschleppt. Bestimmt hatten die Veranstalter auch das Schicksal Ari Vatanens vor Augen, als sie entschieden, die Route zu ändern. Der Finne musste 1988 kurz vor Schluss, in Führung liegend aufgeben, weil ihm sein Auto geklaut wurde.

Und so macht die Dakar heute nur eine Stippvisite in Kayes im friedlichen Süden des Landes, bevor es weiter in den Senegal geht. Die Malier werden es aber verschmerzen können, schließlich ist die Rallye mit bereits 21 Durchquerungen Stammgast in ihrem Land. Trotz der Probleme mit gesetzlosen Banden gilt Mali als Musterbeispiel für eine gelunge Demokratisiserung in Afrika. Und das, obwohl die Präsidialrepublik als einer der ärmsten und am wenigsten entwickelten Staaten der Welt gilt. Dies liegt vor allem an der großen Dürre, bedingt durch die Sahara, die Sahel und die Sudanlandschaft.

Doch nicht immer herrschte Armut im Land. Vom 11. bis ins 17. Jahrhundert war das Malireich, zu dem auch Niger und Senegal gehörten, eines der kulturellen und wirtschaftlichen Zentren der islamischen Welt. Im 19.Jahrhundert kam es zur Eroberung des Landes durch Frankreich. Bis zur Unabhängigkeit 1960 war Mali nur ein Teil der Kolonie Französisch-Westafrika. Aus dieser Zeit ist mit Französisch unter anderem die amtliche Sprache geblieben. Falls Sie jedoch im Französischunterricht nicht aufgepasst haben, können sie sich auch in Bambara, der eigentlichen Muttersprache der meisten Malier verständigen.

Mali - Fakten, Fakten, Fakten

Mali
Fläche: 1.240.192 km²
Einwohner: 12,3 Mio.
Hauptstadt: Bamako
Amtssprache: Französisch
Währung: CFA-Franc BCEAO
Höchster Berg: Hombori Tondo (1155 m)
Staatsform: Präsidialrepublik
Staatsoberhaupt: Amadou Toumani Touré
Regierungschef: Ousmane Issoufi Maiga
Etappe bei der Dakar 2007:
12. Etappe am 18.01.2007: Ayoun (Marokko) – Kayes (484 km)