14 Etappen in zwei Wochen. Die Teilnehmer der Rallye Dakar bringen eine gesamte Rallye-WM-Saison auf einmal hinter sich. Da sind körperliche Fitness, Ausdauer und Konzentration gefragt. Das bestätigt auch Ex-Rallye-Fahrer Carlos Sainz: "In der WRC hat du das ganze Jahr über Wettkämpfe und die halten dich fit. Aber für die Dakar musst du sehr hart arbeiten." Ohne die nötige Fitness leidet die Konzentration und das darf Fahrern und Beifahrern nicht passieren. Immerhin haben einige Teams ihre Fahrzeuge so umgebaut, dass die Belüftung besser ist und damit auch das Wohlbefinden der Insassen.

Fahrer und Beifahrer sitzen aber nicht nur um die acht Stunden im Fahrzeug, das für das körperliche Wohlbefinden ohnehin wenig zu bieten hat. Im Notfall müssen die Teilnehmer auch Reifen wechseln, das Auto ausgraben oder ganze Ersatzteile austauschen. Dafür müssen vor allem Rücken, Nacken, Handgelenke und die Ausdauer trainiert werden. Außerdem haben alle mit Schlafmangel zu kämpfen, denn die Nächte bei der Dakar sind kurz. Doch jeder trainiert anders und verschieden intensiv.

Fahrer und Beifahrer sind für ihre Fitness selbst verantwortlich. Der Südafrikaner Giniel de Villier von Volkswagen Motorsport freut sich über die Freiheit: "Wir müssen Fit sein, um die Konzentration so lange wie möglich halten zu können. Dafür müssen wir hart trainieren. In Südafrika machte ich das, was mir Spaß macht: Mountainbiking und alles was draußen ist. Dazu kommen noch Ausdauerübungen."

Der Beifahrer des Südafrikaners, Dirk von Zitzewitz, verbindet Hobby und Training: "Am Liebsten fahre ich Motorrad im Offroadbereich. Das trainiert auch gleich die richtigen Muskeln." Er nimmt das Training sehr ernst. Aber drei Monate vor der Dakar intensiviert er seine Bemühungen weiter: "Seit Oktober habe ich das Laufen noch intensiviert und seit November treibe ich, wenn ich zuhause bin, bis zu fünf Stunden Sport am Tag. Ich fange morgens mit dem Laufen an und gehe anschließend ins Fitnessstudio, wo ich spezielle Übungen mache. Zudem mache ich noch gezieltes Ausdauertraining." Damit ist er einer der wenigen Co-Piloten, die sich so intensiv vorbereiten und hat so neben einer guten Ausdauer auch ein gutes Gewissen sich selbst und dem Team gegenüber.

Doch das ist noch nichts gegen das Trainingskonzept von Jutta Kleinschmidt. Neben Fahrradfahren für Ausdauer, macht sie zusätzlich noch Krafttraining für die Finger, Rücken- sowie Halsmuskel und Gymnastik. "Zusätzlich dazu habe ich noch einen Fitnesstrainer, den ich jede Woche einmal besuche und dann machen wir Fitnesschecks. Daran kann man ganz gut sehen, wie der Verlauf ist und stellen darauf auch das Training immer weiter ein." Dazu kommen noch regelmäßige Bluttests, die sicherstellen sollen, dass die Ernährung und damit die Mineralwerte stimmen.

Fahrer und Beifahrer essen auch während der Etappe, um fit zu bleiben. Dazu haben wir einen extra Foodplan", erklärt Dirk von Zitzewitz. "Ich habe eine Tasche neben meinem Sitz mit einigen "Power-Sachen" drin. Zudem noch einen Sportdrink." Der Fahrer trinkt bis zu 6Liter am Tag. Der Beifahrer braucht nicht so viel, vielleicht 1-2 Liter. Doch das kann auch mal schnell nach hinten los gehen. Nämlich dann, wenn es plötzlich heißt "Halt an, ich muss mal!"