Thierry Viardot ist Technischer Direktor bei MMSP. Der Franzose hat seinen Sitz im Hauptquartier von MMSP SAS in Pont-de-Vaux in Frankreich und hat an der letzten Version des Mitsubishi Pajero/Montero Evolution eng mit japanischen Ingenieuren im MMC Okazaki R&D Center in Japan zusammengearbeitet. Viardot und sein Ingenieursteam, inklusive des ehemaligen WRC Ingenieurs Bernard Lindauer, haben verschiedene Verbesserungen am MPR12 vorgenommen. Deswegen ist er zuversichtlich, dass der neue Mitsubishi Pajero/Montero Evolution MPR13 das Team Team Repsol Mitsubishi Ralliart im Januar zum siebten Sieg bei der Rallye Dakar in Folge führen wird.

Wie zufrieden sind Sie mit dem neuen MPR13?
Thierry Viardot: Der MPR12 war ein sehr gutes Auto, aber ich freue mich darüber, wie sich der MPR13 entwickelt hat. Ich bin vollkommen zufrieden, dass wir ein Auto haben, das konkurrenzfähig, stark und zuverlässig ist. Wir haben am Design und den ganzen Verbesserungen hart gearbeitet. Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und ich bin sicher, dass wir in Zukunft auch noch weitere Schritte machen werden.

Was sind Ihrer Meinung nach die Stärken des neuen Autos?
Thierry Viardot: Die generelle Balance des Autos ist die Hauptstärke. Wir haben hart an der Gewichtsverteilung und der Aufhängung gearbeitet. Im MPR12 hatten wir ein sehr gutes Auto, mit dem wir alles vergleichen konnten. Wir haben großen Wert darauf gelegt, ein sicheres Auto zu bauen, aber wir haben auch das Gesamtpaket verbessert.

Inwiefern haben die Regeländerungen Sie davon abgehalten, Verbesserungen zu machen, die Sie am überarbeiteten Mitsubishi Pajero/Montero Evolution hätten machen wollen?
Thierry Viardot: Wir waren beim MPR12 knapp am Limit der Toleranzgrenzen und so konnten die Änderungen am MPR13 nur sehr geringfügig ausfallen. Innerhalb der Parameter in denen wir arbeiten konnten, haben wir am MPR13 kleine allgemeine Verbesserungen gemacht. Wir haben kleine Schritte gemacht mit besonderem Blick auf Details auf allen Gebieten.

Wie wichtig waren die beiden Tests in Marokko?
Thierry Viardot: Ohne die beiden Tests in Marokko könnten wir im Januar nicht mit einem konkurrenzfähigen Auto nach Dakar fahren. Wenn man ein neues Auto und neue Teile testet gibt es immer Überraschungen. Wir müssen die Lebensdauer aller neuen Komponenten am Auto herausfinden und wie lange sie unter Rennbedingungen in einem widrigen Umfeld wohl halten werden. Einige Aspekte waren nicht sehr schwierig, aber andere Faktoren, von denen wir dachten, dass wie sie in ein paar Tagen lösen könnten, haben Wochen gedauert. Bei den Tests geht es darum, leichte Veränderungen vorzunehmen und das beste Allround Paket zu finden.

Welche entscheidenden Daten haben Sie bei den Tests bekommen?
Thierry Viardot: Das wichtigste ist, die echte Lebensdauer der Komponenten für die Dakar Rallye festzustellen und die Service- und Austauschpläne für jedes Teil festzulegen. Wenn wir beabsichtigen, ein Teil für die gesamte Rallye Dakar einzusetzen, müssen wir dieses Teil über die dreifache Distanz testen um sicherzustellen, dass es auch stark und zuverlässig genug ist. Wir haben auch wichtige Daten über das Kühlsystem und Aufhängungseinstellungen sammeln können und das ermöglicht es uns, das ideale Setup unter verschiedenen Bedingungen herauszuarbeiten.

Haben Sie im November in Dubai irgendwelche neuen Teile vor der Dakar Rallye getestet?
Thierry Viardot: Dubai ist ein nützlicher, letzter Shakedown-Test für den MPR13. Es ist auch eine Möglichkeit einen letzten Test an der Kühlung unter extremeren und heißeren äußeren Bedingungen durchzuführen, als wir sie während der gesamten Dakar Rallye haben. Dubai war das erste Mal für den MPR13 in dieser Art Sanddünen und eine gute Gelegenheit, die Zuverlässigkeit unter Rennbedingungen zu überprüfen.

Die Fahrer haben über den tieferen Schwerpunkt und die bessere Gewichtsverteilung beim MPR13 gesprochen. Wie haben Sie es geschafft, den MPR12 dieses Jahr weiter zu verbessern?
Thierry Viardot: Wir hatten ein gutes Basisauto, aber wir haben es geschafft, die Gewichtsverteilung zu verbessern, indem wir das Getriebe leicht nach hinten versetzt, die Ersatzräder anders platziert und den Benzintank etwas weiter nach vorne versetzt haben. Auf schnellen, flüssigen Strecken gibt es beim Handling wenig Unterschiede zwischen dem MPR12 und dem MPR13, aber der MPR13 hat eine eigene Fahrweise im Steppengras und bei den härteren und kurvenreicheren Abschnitten.

Machen Sie sich bezüglich der Technik Sorgen?
Thierry Viardot: Nein, gar nicht. Wir müssen uns nur jeden Tag die Renndistanz und den Zeitplan genau anschauen und sicherstellen, dass wir unsere Servicestopps genau planen bei denen wir gewisse Teile austauschen wollen.

Was die Reifen betrifft, welche Mischungen werden Sie nach Dakar mitnehmen?
Thierry Viardot: Wir haben mit BF Goodrich einige neue Mischungen getestet, aber wir werden 2007 die gleichen Modelle und Mischungen mitnehmen wie letztes Jahr. Wir wissen über die neuen Mischungen unter Rennbedingungen nicht genug um Risiken einzugehen, daher haben wir uns für Dakar für das bewährte Produkte entschieden.

Kann Mitsubishi zum siebten Mal in Folge gewinnen?
Thierry Viardot: Ich denke, wir können Dakar wieder gewinnen, aber es wird wohl die härteste Herausforderung, der wir in den letzten sieben Jahren gegenüberstanden. Das Volkswagen Team hat sehr hart am Touareg gearbeitet und hat große Fortschritte gemacht. Es sollte sehr spannend werden.