Das Sieger-Duo von 2009, das eine besonnene und wohl kalkulierte Fahrweise auszeichnet, festigte auf dem Teilstück zwischen Arequipa und Arica den Top-3-Platz mit diesem "typisch Three-O-One". Nach der letzten Prüfung auf peruanischem Gebiet liegen Giniel de Villiers aus Stellenbosch/Südafrika und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz aus Karlshof/Deutschland 33.50 Minuten hinter den haushohen Dakar-Favoriten im X-raid-Mini, Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret und ihren ehemaligen Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz im Buggy.

Das A und O des Tages war, sich auf den steinigen ersten Kilometern keinen Plattfuß einzuhandeln - eine geglücktes Unterfangen für "Ginny" und "Schnietz". Dennoch absolvierten sie die Fahrt durch die Canyons nicht ganz problemfrei: De Villiers/von Zitzewitz mussten die überhitzen Hinterachs-Bremsen abkühlen lassen, um wieder attackieren zu können. Zudem hingen sie im Staub eines vorausfahrenden Konkurrenten fest. Umso besser das Ergebnis: Auf Peterhansel/Cottret verloren sie nur 18 Sekunden, auf Al-Attiyah/Cruz machten sie 4.10 Minuten gut.

Der fünfte Dakar-Tag bremste im Vergleich zu den Vortagen die Adrenalin-Ausschüttung der Teilnehmer ein wenig. Wenig Dünensand stand auf dem Programm der fünften Etappe zwischen Arquipa und Arica, stattdessen: berühmt-berüchtigter Fesh-Fesh-Puder, in Südamerika "Guadal" genannt. Wer hier das Tempo verliert, versinkt. Dann hilft nur noch Drehmoment, Geduld und nicht selten fleißiges Graben. Nach der Wertungsprüfung überquerten die Teilnehmer die Grenze zwischen Peru und Chile.

Unspektakuläre Prüfung

"Im Vergleich zu den Etappen zuvor eine recht unspektakuläre Prüfung, auf der man aber dennoch achtsam sein musste", bilanzierte Giniel de Villiers. "Wir haben versucht, uns auf dem anfänglich sehr steinigen Abschnitt keinen Plattfuß einzuhandeln, was uns geglückt ist. Leider sind in den Canyons unsere Bremsen überhitzt und wir mussten sie abkühlen lassen. Zudem haben wir im Staub von Guerlain Chicherit Zeit verloren. Erst nachdem wir 'Chichi' überholt hatten, haben wir unseren Rhythmus durchziehen können."

"Nach den drei harten Etappen in den letzten Tagen war die heutige wie erwartet leichter zu nehmen. Sie führte zu Beginn über viele Steine und durch Canyons", blickte Dirk von Zitzewitz zurück. "Heute hatten wir - bis auf die üblichen kleineren Probleme - einen guten Rhythmus und sind gut durchgekommen. Peru liegt hinter uns, jetzt kommt ein kurzes Zwischenspiel in Chile, bevor es über die Anden nach Argentinien geht."

Weit in die Atacama-Wüste

Sechster Tag, volle Attacke. Denn die zweigeteilte Wertungsprüfung zwischen Arica und Calama führt die Teilnehmer wieder in bekanntes Terrain. Damit gibt es ein Wiedersehen: den spektakulären Dünen von Iquique und der Atacama-Wüste - in das trockenste Gebiet des Erdballs führt es die Dakar weit hinein.

Am "langen Donnerstag" gibt es von allem etwas: "Die erste Hälfte der Wertungsprüfung wird von Sand und Dünen dominiert, die zweite führt durch jede Menge Fech-Fech in die Atacama mit ihren 'Rolling hills' und viele Steine", so Dirk von Zitzewitz. Giniel de Villiers sieht darüber hinaus ein weiteres großes Thema: "Wir erwarten viel Staub, der die Sicht erschwert. Besonders in der zweiten Hälfte sind darin versteckt liegende Steine eine Gefahr, sich Reifen oder Aufhängung zu beschädigen. In den Dünen ist besonders der Navigator gefragt - bei Iquique gibt es viele große und tiefe Dünentäler, die schnell in die Irre oder falsche Richtung führen können." Schlicht: Eine der Königsetappen der Rallye Dakar 2013.