Die Rallye Dakar 2011 biegt langsam auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch bestritten die Teilnehmer die längste Etappe der diesjährigen Marathonrallye von Copiapo nach Chilecito. Insgesamt standen 862 Kilometer auf dem Programm, von denen allerdings nur 176 Kilometer in die Wertung eingingen. Den Abschnitt kannten die Fahrer bereits aus dem Vorjahr: Allerdings wurde er diesmal rückwärts gefahren.

Der Spanier Marc Coma ließ sich von all dem wenig beeindrucken und fuhr nicht nur die Etappenbestzeit, sondern baute seine Führung auch maßgeblich aus. Comas Rivale um den Gesamtsieg, der Franzose Cyril Despres, fuhr zwar als Zweiter ins Ziel, verlor jedoch fast zehn Minuten auf seinen KTM-Markenkollegen. Despres' Rückstand in der Gesamtwertung beträgt nun über 18 Minuten.

Bereits am CP2 wies Despres einen Rückstand von neun Minuten auf Coma auf, weil er einen Navigationsfehler beging, als er dem BMW-Piloten Frans Verhoeven folgte und danach den Weg zurückfahren musste. "Ich habe bei Kilometer 120 einen Riesenfehler gemacht, nachdem ich bis dahin gut gefahren war", erklärte Despres. "Ich habe Cap 17 statt 117 gelesen und bin gemeinsam mit Verhoeven im Steinfeld gelandet. Da haben wir sehr viel Zeit verloren."

Auf den letzten Kilometern machte er dann noch einen Fehler. "Ich bin umgekehrt und dann in ein Schlammloch gefallen", so der Franzose. "Es war unmöglich wieder aufzusitzen, da habe ich bestimmt zehn Minuten herumgekämpft. Ich dachte, er würde mir noch mehr Zeit abnehmen. Das ist ein schlechter Tag, so ist Rallye-Raid, mit besseren und schlechteren Tagen."

Viel schlimmer erwischte es Despres' Landsmann David Casteu. Der Sherco-Fahrer hatte auf der Verbindungsstrecke zur 10. Etappe einen Motorschaden und musste danach für Reparaturarbeiten in die Stadt Fiambala zurückkehren. Am Dienstag konnte Casteu noch mit der drittbesten Etappenzeit glänzen.

Am Mittwoch ging der dritte Platz der 10. Etappe an den Portugiesen Ruben Faria. Der KTM-Pilot wies gut 13 Minuten Rückstand auf den Tagessieger Coma und vier Minuten Rückstand auf Despres auf.

Ergebnis: 10. Etappe Motorrad (Top 10)

1. Coma (ESP), KTM, 03:06,35 Stunden
2. Despres (FRA), KTM, +09:56 Minuten
3. Faria (POR), KTM, +13:22
4. Stanovnik (SVN), KTM, +21:26
5. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +21:43
6. Knuiman (NLD), KTM, +22:11
7. Pizzolito (ARG), Honda, +22:16
8. Pedrero Garcia (ESP), KTM, +24:40
9. Duclos (FRA), Aprilia, +26:56
10. Rodrigues (POR), Yamaha, +27:46

Gesamtwertung Motorrad nach 10/13 Etappen (Top 10)

1. Coma (ESP), KTM, 38:39,31 Stunden
2. Despres (FRA), KTM, +18:10 Minuten
3. Lopez Contardo (CHL), Aprilia, +45:16
4. Rodrigues (POR), Yamaha, +01:29,37 Stunden
5. Faria (POR), KTM, +01:34,42
6. Pedrero Garcia (ESP), KTM, +02:29,24
7. Ullevalseter (NOR), KTM, +02:36,39
8. Azevedo (BRA), KTM, +03:11,06
9. Knuiman (NLD), KTM, +04:00,20
10. Cody (USA), Honda, +04:10,20